Rohstoff-ETFs gehören im laufenden Jahr zu den am besten performenden Indexfonds überhaupt. Die gestiegenen Rohstoffpreise sorgen bei Anlegern für enorme Renditen. Doch was macht Rohstoff-ETFs besonders und welche Fonds ragen derzeit besonders hervor?
Aufgrund des Ukraine-Krieges sind die Kosten für Öl und Gas seit dem Frühjahr drastisch gestiegen. Bereits zuvor hatte die wieder anziehende Weltkonjunktur für stark gestiegene Preise bei vielen Rohstoffen gesorgt.
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Was erst der Industrie und nun immer mehr auch Verbauchern übel aufstößt, sorgt bei Unternehmen aus dem Rohstoffsektor bereits seit Monaten für sprudelnde Gewinne. Entsprechend stark haben sich die Kurse zahlreicher Rohstoff-ETFs entwickelt.
Was macht Rohstoff-ETFs besonders?
Ein ETF (Exchange-traded fund) bildet die Wertentwicklung eines Index nach. Die meisten von ETFs abgebildeten Indizes beziehen sich auf Aktien. Die bekanntesten Beispiele sind der deutsche DAX, der US-amerikanische S&P 500 oder der MSCI World.
Wer Anteile eines ETFs kauft, investiert also indirekt in eine Sammlung unterschiedlicher Aktien von Unternehmen. Bei Rohstoff-ETFs ist dies jedoch anders. Die Indizes, welchen Rohstoff-ETFs zugrunde liegen, bilden nicht die Kursentwicklung von Aktien, sondern von Rohstoff-Futures ab. Entscheidend ist hier also unmittelbar, wie sich die Preise für bestimmte Rohstoffe im Laufe der Zeit entwickeln.
Einer der großen Vorteile von ETFs ist, dass diese es Anlegern erlauben, breit gestreut in eine große Zahl unterschiedlicher Aktien zu investieren. Auf diese Weise machen sich Anleger nicht abhängig von der Performance einzelner Aktien, sondern profitieren von der Entwicklung des breiten Marktes.
Ähnlich verhält es sich auch mit Rohstoff-ETFs. Anstatt auf einen einzelnen Rohstoff zu setzen, können Anleger mit einem Rohstoff-ETF in eine Auswahl unterschiedlichster Rohstoffe investieren. Angesichts der teils enormen Volatilität am Rohstoffmarkt, kann das Verlustrisiko hierdurch erheblich gesenkt werden. Darüber hinaus müssen sich Kleinanleger bei einem Rohstoff-ETF nicht mit dem komplexen Derivatemarkt für Rohstoffe auseinandersetzen.
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Die besten Rohstoff-ETFs 2022
Neben den reinen Energie-ETFs zählen Rohstoff-ETFs im laufenden Jahr zu den besten Performen am Markt. Hier eine Liste der besten Rohstoff-ETFs 2022:
Die besten Rohstoff-ETFs
- L&G Multi-Strategy Enhanced Commodities UCITS ETF (ISIN: IE00BFXR6159)
- iShares Diversified Commodity Swap UCITS ETF (ISIN: IE00BDFL4P12)
- L&G All Commodities UCITS ETF (ISIN: IE00BF0BCP69)
L&G Multi-Strategy Enhanced Commodities UCITS ETF
Der L&G Multi-Strategy Enhanced Commodities UCITS ETF (ETF kaufen*) ist der derzeit mit Abstand am besten performende Rohstoff-ETF 2022. Seit Jahrsanfang beläuft sich das Kursplus hier auf 52,5 Prozent. Damit gehört er zu den besten ETFs des Jahres überhaupt.
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Der L&G Multi-Strategy Enhanced Commodities UCITS ETF (ETF kaufen*) erlaubt es Anlegern, von der Performance eines breiten Rohstoff-Portfolios zu profitieren. Dieses setzt sich aus unterschiedlichen Terminkontrakten für Energie, Edel- und Industriemetallen sowie Landwirtschaft und Lebendvieh zusammen. Der zugrundeliegende Index investiert in entsprechende Rohstoff-Futures.
Darüber hinaus werden je nach Rohstoff verschiedene Ansätze zur Optimierung verfolgt. Auf diese Weise können beispielsweise saisonale Schwankungen bei verschiedenen Energiesorten ausgeglichen werden. Darüber hinaus sorgt ein optimierter Rollmechanismus dafür, dass Rollverluste beim Wechsel der zeitlich begrenzten Future-Kontrakte minimiert werden.
Mit einer TER von 0,30 Prozent bewegt sich der L&G Multi-Strategy Enhanced Commodities UCITS ETF, was die laufenden Kosten anbelangt, in der Mitte des Feldes. Wie bei fast allen Rohstoff-ETFs kommt eine synthetische Replikationsmethode zum Einsatz.
iShares Diversified Commodity Swap UCITS ETF
Der iShares Diversified Commodity Swap (ETF kaufen*) gehört mit einer TER von 0,19 Prozent zu den günstigsten Rohstoff-ETFs auf dem Markt. Mit einer Performance von rund 38,2 Prozent im laufenden Jahr braucht sich der Indexfonds auch in Sachen Rendite nicht vor der Konkurrenz zu verstecken.
Ebenso wie die L&G ETFs basiert auch der iShares ETF auf einem breit diversifizierten Index auf zahlreiche unterschiedliche Rohstoff-Futures. Abgebildet werden hierbei u. a. Rohöl (WTI), Heizöl, Erdgas, Kupfer, Nickel, Aluminium, Zink, Gold, Silber sowie diverse landwirtschaftliche Produkte wie Zucker, Soja oder Baumwolle.
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Auch die langfristige Performance des iShares Diversified Commodity Swap weiß zu überzeugen. Über die letzten fünf Jahre stehen hier Kursgewinne von 75,3 Prozent zu Buche. Dies entspricht einer jährlichen Kursentwicklung von 11,88 Prozent. Mit einem Fondsvolumen von 1,74 Milliarden Euro ist der iShares Diversified Commodity Swap derzeit der größte Rohstoff-ETF, der hierzulande gehandelt werden kann.
L&G All Commodities UCITS ETF
L&G hat mit dem L&G Multi-Strategy Enhanced Commodities UCITS ETF (ETF kaufen*) nicht nur den derzeit am besten performenden Rohstoff-ETF im Sortiment. Auch der günstigste Rohstoff ETF entstammt dem Hause L&G. Hierbei handelt es sich um den L&G All Commodities UCITS ETF.
Der ETF bietet Anlegern ebenfalls Zugang zu Futures aus der Energie-, Edelmetall und Industriemetall- sowie Agrarbranche. Insgesamt 20 unterschiedliche Rohstoffe werden hier abgebildet.
Auf den komplexeren Ansatz des Multi-Strategy Enhanced Commodities ETF wird hier weitgehend verzichtet. Entsprechend schwächer performt der L&G All Commodities UCITS ETF. Mit einem Plus von 38,7 Prozent gehört der Indexfonds aber dennoch zu den besten Rohstoff-ETFs 2022. Über die vergangenen fünf Jahre hat der ETF mit 75,9 Prozent performt. Die Unterschiede zum Konkurrenzprodukt von iShares sind also eher marginal.
Was den L&G All Commodities UCITS ETF jedoch für Anleger besonders interessant macht, sind seine laufenden Kosten von gerade einmal 0,15 Prozent. Niedrige Kosten gehören zu den Stärken von ETFs gegenüber klassischen Investmentfonds und kein Rohstoff-ETF ist günstiger als der L&G All Commodities UCITS ETF.
Die besten Rohstoff-ETFs nach Rohstoff
Viele Investoren wollen nicht ausschließlich in den Aktien-, Anleihen- oder Kryptomarkt investieren, sondern auch Rohstoffe dem eigenen Portfolio beimischen. Bereits im Jahr 2021 wurde ein neuer Superzyklus der Rohstoffe diskutiert. Die hohe Inflation und insbesondere der Ukraine-Krieg trieben die Preisentwicklung explosiv an.
Innerhalb weniger Wochen schossen viele Rohstoff-Preise auf neue Verlaufshochs. Das aktuelle Jahr ist bis dato dem Rohstoffmarkt positiv gestimmt, während Aktien teilweise massiv korrigieren.
Folglich wollen wir uns in diesem Beitrag die besten Rohstoff-ETFs für das Jahr 2022 anschauen. Welche Rohstoff-ETFs konnten bereits in den ersten Monaten eine starke Performance erzielen und haben darüber hinaus das Potenzial, im Jahr 2022 den Aktienmarkt outzuperformen?
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Öl-ETF: Fossile Brennstoffe nicht zu früh abschreiben
Lange Zeit galten Öl-ETFs und Investments in den Rohstoff als veraltet. Den Erneuerbaren Energien gehört die Zukunft, die fossilen Brennträger sollen sukzessive weniger zum Einsatz kommen, um die Ressourcen der Erde zu schonen. Infolgedessen entwickelten sich Öl-Preise und Öl-Aktien nicht wirklich gut.
Dennoch haben Anleger in den vergangenen Monaten erkannt, dass die Energiewende nicht von heute auf Morgen gelingt. Nachdem 2020 ein schwaches Jahr für Öl-ETFs war und der WisdomTree WTI Crude Oil – EUR Daily Hedged (ETF kaufen*, ISIN: DE000A1NZLM8) über die Hälfte seines Werts verlor, folgten zwei starke Jahre. 2021 schloss der ETC mit rund 58 % Rendite. Eine ähnliche Wertentwicklung steht für das Jahr 2022 schon nach fünf Monaten zu Buche.
Aktuell nähert sich der Öl-ETC wieder seinen Höchstständen aus dem Februar. Mittelfristig sind die Aussichten gut. Rücksetzer könnte man für eine Einstieg beim Öl-ETC nutzen. Jeder Anleger sollte sich jedoch vor Augen halten, dass es sich nicht um einen Rohstoff-ETF handelt, den man die nächsten zwanzig Jahre halten wird.
Gold-ETF: Stabiler Anker für das Depot gewünscht?
Gold gilt seit eh und je als stabiler Anker für das Depot, obgleich man die Sinnhaftigkeit durchaus in Zweifel ziehen darf. Dennoch könnte ein Gold-ETF aktuell eine gute Idee sein, wenn man auf eine kurzfristige Schwäche beim US-Dollar spekuliert. Der US-Dollar konsolidierte in der zweiten Mai-Hälfte, das Gleiche traf auf die US-Renditen zu. Infolgedessen erholte sich der Goldpreis.
Charttechnisch befindet sich der Goldpreis aktuell übrigens in einem Niemandsland. Die Entscheidung über die weitere Kursentwicklung dürfte in den nächsten Tagen fallen. Wer auf eine weiterhin hohe Inflation spekuliert, könnte kurzfristig Gold-ETFs kaufen. Denn eine hohe Teuerungsrate würde den Goldpreis positiv beeinflussen.
Getreide-ETF: Vom steigenden Getreidepreis und der erforderlichen Lebensmittelversorgung profitieren
Der Ukraine-Krieg hat die Preise für Getreide signifikant verteuert. Eine derartige Preisentwicklung gab es seit einem Jahrzehnt nicht mehr. Noch ist ein Ende des Kriegs nicht in Sicht. Export-Einschränkungen belasten das Angebot im Getreidemarkt zudem. Die Prognosen der Experten gehen für das Jahr 2022/2023 von einem kleineren Angebot und auch Verbrauch aus. Die Produktionsrückgänge können nicht kompensiert werden.
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Wer auf weiter steigende Getreidepreise spekuliert, kann beispielsweise den Rohstoff-ETF WisdomTree Wheat (ETF kaufen*, ISIN: DE000A0KRJ93)kaufen. Dabei handelt es sich um einen ETC, der den Total Return von Weizen abbildet.
2022 konnte der Wert des Rohstoff-ETFs bereits um 56 % zulegen. In den letzten 10 Jahren entwickelte sich der WisdomTree Wheat jedoch negativ und verlor annualisiert rund 2 %. Dies mag bereits offenbaren, dass Rohstoff-Investments meist nur temporär eine gute Idee sind.
Palladium-ETF: Antizyklisches Investieren in Rohstoff-ETF
Der Rohstoff Palladium war in den letzten Jahren Garant für Rendite. Durchschnittlich gab es in den vergangenen 10 Jahren eine Rendite von 14,5 % pro Jahr. Dennoch fiel der Palladium-Kurs im vergangenen Monat um fast 11 %. Damit könnte sich für antizyklische Investoren eine Einstiegschance beim WisdomTree Physical Palladium (ETF kaufen*, ISIN: DE000A0N62ES) ergeben.
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Zuletzt fiel der Palladium-Preis massiv, obgleich die geopolitischen Risiken die Preisentwicklung eigentlich befördern sollten. Denn Russland ist der größte Exporteur der Welt. Sanktionen könnten das Angebot einschränken, sodass bei gleichbleibender Nachfrage der Wert von Palladium explodieren müsste.
Belastungsfaktoren für den Palladium-Preis waren jedoch das makroökonomisch schwierige Umfeld und die No-Covid-Strategie in China, die die Weltwirtschaft dämpft. Zugleich könnte sich der Palladium-Preis nach der Outperformance in den vergangenen Jahren nun erst einmal abkühlen, sodass auch ein Einstieg in Tranchen bei diesem Rohstoff-ETF empfehlenswert scheint.
Sollte man Rohstoff-ETFs kaufen?
Ob man sich mit Rohstoff-ETFs im eigenen Portfolio breiter aufstellt oder nicht, ist wohl jedem Anleger selbst überlassen. Rohstoffe können zur Diversifikation beitragen und korrelieren häufig weniger stark mit dem Aktienmarkt als Anleihen oder Kryptos. Dennoch zeigt die historische Wertentwicklung, dass man mit Rohstoffen wie Öl, Gold oder Industriemetallen Renditen unterhalb des Aktienmarkts erzielt. Aktien bleiben das lukrativste Investment – langfristig auch in einem schwierigen Marktumfeld im Jahr 2022.
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Wer einen langen Anlagehorizont hat, muss auch nichts zwangsläufig die Volatilität im Portfolio herausnehmen. Dann können die Einbrüche am Aktienmarkt problemlos kompensiert werden, wenn sich der Aktienmarkt wieder erholt. Deshalb ist es ebenfalls Erfolg versprechend, in Marktphasen wie 2022 weiter in Aktien zu investieren.
Ob Rohstoff-ETFs oder Aktien momentan gekauft werden, hängt von der eigenen Strategie und dem Anlagehorizont ab. Während kurzfristig Rohstoff-ETFs die bessere Rendite erzielen können, dürfte schon bald kein Weg am Aktienmarkt vorbeiführen.
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