Rohstoffe liegen voll im Trend. Nicht nur die steigende Inflation, sondern auch der Ukraine-Krieg trieben die Rohstoffpreise in die Höhe. Neben dem beliebten Edelmetall Gold oder den Rohstoffen Öl und Gas haussieren aktuell auch die Weizenpreise.
Denn die Ukraine und Russland haben gleichermaßen keine geringe Bedeutung für die weltweite Versorgung mit Getreide. Neben beträchtlichen sozialen Auswirkungen hinsichtlich einer mangelnden Versorgungssicherheit für afrikanische Länder und steigenden Lebensmittelkosten in der westlichen Welt können Anleger selbstredend auch daraus resultierende Chancen nutzen.
Doch sollte man wirklich in Weizen investieren und welche Aktien & ETFs sind eine spannende Wahl?
Ukraine-Konflikt und die Rohstoffe
Geopolitisch hatte der russische Einmarsch in die Ukraine gravierende Auswirkungen. Denn die aktuelle Weltordnung wurde durcheinandergewirbelt. Nun gibt es auch erste Einschränkungen aus Russland. Denn Russland schränkt die Getreideexporte zunehmend ein, um die heimische Versorgung zu sichern.
Als weltweit größte Exporteur von Weizen hat Russland eine enorme Macht. Zugleich sollen die russischen Hersteller von Stickstoffdünger ihre Exporte stark einschränken. Weltweite Engpässe bei der Nahrungsmittelversorgung sind möglich, eine Hungerkrise scheint nicht unwahrscheinlich. Bereits vor wenigen Tagen gab es Gerüchte, dass Russland seine Getreideexporte aussetzt. Im Anschluss stiegen die Getreidepreise deutlich.
Zugleich ist auch die Ukraine für die weltweite Versorgung mit Getreide von elementarer Bedeutung. Schließlich ist man die globale Nummer 5, wenn es um den Export von Weizen geht. Doch Zerstörung und umkämpfte Gebiete in Russland dürften die Produktion von Weizen einschränken oder sogar stilllegen.
Getreidepreise explodieren: Jetzt in Getreide investieren?
Der Weizenpreis konnte in den vergangenen Wochen stark zulegen. Im vergangenen Monat stieg dieser um rund 40 % an. Nachdem der Weizenpreis in der vergangenen Woche sogar über 400 Euro notierte, konsolidierte sich dieser bei rund 380 Euro. Schließlich werden die Exporte vorerst nur im Eurasischen Wirtschaftsraum eingeschränkt.
Doch mittelfristig könnten Sanktionen und Kontrasanktionen zunehmen. Wenn weitere Länder von der Weizenversorgung aus Russland abgeschnitten werden oder die Ernte nachhaltig in der Ukraine beeinträchtigt ist, scheint ein weiter steigender Weizenpreis gut möglich.
Wie kann man in Weizen investieren?
Wer von der explosiven Preisentwicklung bei Weizen profitieren möchte, hat unterschiedliche Möglichkeiten. Sicherlich wird wohl kaum jemand auf die Idee kommen, sich nun seinen Keller voll mit Weizen zu packen. Doch an der Börse gibt es verschiedene Möglichkeiten, um in Weizen zu investieren.
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Im folgenden Abschnitt schauen wir uns kurz spannende ETFs und Aktien an, die von der Preisentwicklung bei Weizen oder dem allgemeinen Rohstoffboom im Agrarsektor profitieren könnten.
iShares Agribusiness ETF: In Weizen und Getreide investieren
Der iShares Agribusiness ETF (ETF kaufen*) bietet eine Möglichkeit, diversifiziert in börsennotierte Unternehmen zu investieren, die global in der Landwirtschaft tätig sind. Im vergangenen Monat stieg der Aktienkurs um rund 8 % und entwickelte sich deutlich besser als der marktbreite Durchschnitt. Die geografische Allokation verdeutlicht den Schwerpunkt des ETFs in Ländern der westlichen Welt und stabilen asiatischen Herkunftsstaaten.
Global X AgTech Food Innovation ETF: Ist das die Zukunft?
Der Global X AgTech Food Innovation ETF (ETF kaufen*) ist die innovative Wahl, um auf die Zukunft der Landwirtschaft zu setzen. Denn hier liegt der Fokus auf Unternehmen, die deutlich präziser und effizienter mithilfe von Robotik, Automatisierung und Biotechnologie Agrarwirtschaft betreiben. Zwar scheint der ETF nicht die erste Wahl, um aktuell in Weizen zu investieren und von boomenden Preisen zu profitieren. Langfristig ist der Global X AgTech Food Innovation ETF jedoch vielversprechend positioniert.
Archer Daniel Midlands Aktie
Archer Daniel Midlands gehört zu den führenden Agrar-Unternehmen der Welt. Zum Geschäftsmodell gehören beispielsweise die Bearbeitung von Getreide, Ölsaaten, Kakao oder eben auch Weizen. Im letzten Monat profitierte der Aktienkurs von ADM (Aktie kaufen*) von einer Entwicklung im zweistelligen Bereich. Mit weit über 200 Produktionsstätten weltweit ist Archer Daniel Midlands diversifiziert, krisenbeständig und zukunftsorientiert aufgestellt.
Deere & Co. Aktie
Grundsätzlich spannend für ein risikoarmes Investieren in die Agrarbranche ist die John Deere Company (Aktie kaufen*). Denn diese ist weltweit führend bei der Herstellung von Landtechnik. Anleger müssen somit nicht auf die Entwicklung eines einzigen Unternehmens setzen, sondern können von der Notwendigkeit der Landmaschinen profitieren. Hier wäre auch die Automatisierung der Landwirtschaft ein Investmentcase, da auch John Deere zunehmend innovativ tätig ist. Von der aktuellen Weizenpreis-Explosion profitiert man jedoch nicht unmittelbar.
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Bunge Aktie
Zu den Profiteuren der aktuellen Entwicklung gehören demgegenüber die Aktionäre vom US-amerikanischen Unternehmen Bunge Limited (Aktie kaufen*), dessen Firmensitz sich auf den Bermudainseln befindet. Der Aktienkurs stieg im vergangenen Monat um rund 10 %. Neben dem Trend zur pflanzlichen Ernährung profitiert Bunge natürlich auch von den anziehenden Preisen.
In Weizen investieren: Macht das jetzt Sinn?
Russland und die Ukraine – das sind eigentlich die Kornkammern der Welt. Doch in den nächsten Monaten und Jahren könnten die Kornkammern deutlich schlechter gefüllt sein oder zumindest nicht so viel Weizen verkaufen. Der Agrarkrieg hat das Potenzial, die westliche Welt zu destabilisieren.
In kaum einem anderen Sektor wird dank Düngemittel-Produktion und Weizenproduktion die Macht Russlands so offensichtlich. Weiter anziehende Weizenpreise sind möglich, wenn Russlands Exporteinschränkungen zunehmen und der Ukraine-Krieg länger andauert. Allerdings sollten sich Anleger bewusst machen, dass geopolitische Entwicklungen kurzfristig die Volatilität der Weizen Aktien erhöhen können.
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