NewsWarum Dividenden in Krisenzeiten so enorm wichtig sind

Warum Dividenden in Krisenzeiten so enorm wichtig sind

Anleger müssen in Krisenzeiten meist starke Nerven bewahren, während überall die Kurse fallen. Allerdings gibt es auch in Zeiten kriselnder Märkte durchaus sichere Anlagehäfen. Besonders Investments mit hohen Dividenden erfreuen sich in solchen Situationen bei vielen Anlegern großer Beliebtheit. Doch warum genau sind Dividenden-Aktien in Krisenzeiten so beliebt und weshalb sind Dividenden während eines Bärenmarktes so enorm wichtig?

2022 war für Anleger kein einfaches Jahr. Lieferkettenengpässe, Energiekrise und eine galoppierende Inflation haben den Märkten über das Jahr hinweg stark zugesetzt. Seit  Jahresanfang hat der Weltindex MSCI World rund 17,5 Prozent eingebüßt. Zahlreiche Wachstumsaktien aus dem Techsektor, welche in der Vergangenheit mit enormen Kurssteigerungen für Freude bei Anlegern gesorgt hatten, mussten stark Federn lassen.

Gleichzeitig gibt es jedoch durchaus auch Geldanlagen, welche in diesem Jahr beachtliche Renditen abgeworfen haben. Als Beispiel ist hier der VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders ETF (ISIN: NL0011683594) zu nennen. Der ETF bietet Anlegern Zugang zu rund 100 Aktienunternehmen aus Industrienationen, welche konstant hohe Dividenden ausschütten.

Im laufenden Jahr konnte der ETF ein Kursplus von rund 17,2 Prozent verbuchen und damit sämtliche ETFs auf den MSCI World, S&P 500 oder Nasdaq 100 deutlich hinter sich lassen. Doch weshalb performt der Dividenden-ETF in Krisenzeiten so viel besser als die meisten anderen Indexfonds?

Dividendentitel gelten als sichere Häfen in Krisenzeiten

Für Anleger, die eine Dividendenstrategie verfolgen, stehen Aktien mit hohen Dividenden sowie ETFs mit einem Fokus auf entsprechende Aktien seit jeher hoch im Kurs. Gerade in Krisenzeiten besinnen sich aber auch immer wieder viele andere Marktteilnehmer auf Dividendentitel.

Sogenannte Dividenden-Aristokraten – gemeint sind Aktienunternehmen, die seit mehr als 25 Jahren jährlich ihre Dividende erhöhen – sind bei Dividendensammlern besonders beliebt. Hierzu zählen globale Unternehmen wie Coca-Cola oder Johnson & Johnson. Es handelt sich dabei um Unternehmen, die über eine sehr starke Marktposition verfügen und auch in Krisenzeiten mit soliden Zahlen überzeugen können.

Während die meisten anderen Aktienunternehmen in Zeiten schwächelnder Märkte hinter den Erwartungen zurückbleiben, verfügen zuverlässige Dividendenzahler über die notwendige wirtschaftliche Substanz, um auch schwere Stürme unbeschadet zu überstehen. Zudem sind sie mehrheitlich nur in sehr geringem Maße konjunkturabhängig. Dies ist einer der Gründe, weshalb diese Aktien während Bärenmärkten bei vielen Anlegern so beliebt sind.

Dividenden vermitteln Stabilität in Krisenzeiten

Gleichzeitig vermitteln Dividenden angesichts kriselnder Märkte aber auch für viele Anleger ein gewisses Maß an Sicherheit. Mit einer Dividende beteiligen Unternehmen ihre Aktionäre an den Gewinnen der Vergangenheit. Insofern stellen Dividenden auf den ersten Blick eher einen Blick in den Rückspiegel dar. Allerdings lässt eine stabile oder gar steigende Dividende während schwieriger Marktphasen auch durchaus einen Blick auf die Zukunft zu.

Sich verschlechternde Gewinnaussichten bringen viele Unternehmen dazu, den Gürtel enger zu schnallen. Schüttet ein Unternehmen in einer solchen Marktphase jedoch weiterhin zuverlässig Gewinne an seine Anteilseigner aus, signalisiert es damit, dass das Management die Lage unter Kontrolle hat und in Zukunft wieder mit besseren Zahlen rechnet. Für Anleger und Investoren ist dies ein wichtiges Sicherheitsmerkmal und ein Signal der Stabilität.

Wer sich in Krisenzeiten auf Aktien mit hoher Dividende umorientiert, setzt also automatisch vermehrt auf Unternehmen, die glaubhaft signalisieren, einen Weg für sich aus der Krise zu sehen.

Worauf Anleger achten sollten

Gleichzeitig birgt ein Investment in Aktien mit hohen Dividenden in Krisenzeiten allerdings durchaus auch ein gewisses Risiko. Nicht jedes Unternehmen, welches eine hohe Dividende ausschüttet, ist nämlich auch tatsächlich so gut aufgestellt, wie die hohe Gewinnausschüttung es suggeriert.

So greifen manche Unternehmen in schlechten Zeiten beispielsweise gerne zu hohen Dividenden, um neue Investoren anzulocken, die ihnen aus einer eventuellen Schieflage helfen sollen. In solchen Fällen können sich die Unternehmen ihre hohen Dividenden meist eigentlich nicht leisten.

Anleger, welche während einer schwachen Marktphase auf Dividendenjagd gehen möchten, sollten sich daher besonders auf Unternehmen konzentrieren, die eine längere Dividendenhistorie aufweisen und daher für ihre Stabilität bekannt sind. Alternativ bietet sich auch ein Investment in ETFs mit einem Dividenden-Fokus an.

Der bereits erwähnte Dividenden ETF von VanEck bietet Anlegern den Vorteil, dass er sich gleich aus einer Vielzahl von zuverlässigen Dividendenzahlern zusammensetzt. Selbst wenn das ein oder andere Unternehmen in der Krise in Schieflage geraten sollte, hätte dies auf die Gesamtperformance des Indexfonds kaum spürbare Auswirkungen. Auf diese Weise können Anleger das, mit einem Investment in Einzelaktien verbundene Verlustrisiko, deutlich minimieren.

Es existieren noch diverse weitere Dividenden-ETFs. Sie alle eignen sich dabei nicht nur in Krisenzeiten als wichtige Stabilitätsanker in jedem Portfolio. Auch in den folgenden Jahren versprechen sie nämlich stets eine zuverlässige Dividendenrendite.

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Florian Schulze
Florian Schulze
Florian Schulze hat einen Abschluss in internationaler Politik und Wirtschaftspolitik und studiert derzeit Mathematik. Aktien sind seine Leidenschaft.

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