Ann Kaplan ist eine leidenschaftliche Unternehmerin. Mit einem PhD in Finance und einem Management-MBA hat sie das notwendige Know-how, um auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten zu bestehen. Nun äußerte sich die Gründerin von iFinance in einem Interview über ihre besten Tipps zur Rezession.
Denn ihrer Meinung nach solle man sich nun für die Rezession vorbereiten, die in den nächsten sechs bis zwölf Monaten eintreten werde. Schließlich bietet eine Rezession eben auch Chancen, um die Finanzen gezielt zu ordnen und einen Rückgang der Wirtschaft zu überleben. Hier kommen die 18 Top Money-Tipps für die Rezession von Ann Kaplan.
1. Notfall-Reserven aufbauen
Zunächst einmal sollte man sich Notfall-Reserven aufbauen. In einer stabilen wirtschaftlichen Lage empfehlen Experten einen Puffer von drei bis sechs monatlichen Ausgaben an die Seite zu legen. Doch in einer Rezession sollte man besser 12-24 Monate abdecken können, ohne Einkünfte zu haben.
2. Hohe Zinsen meiden
Manchmal kann man relativ einfach hohe Zinsen umgehen. Wer beispielsweise bei seiner Kreditkarten-Bank anruft, kann darauf verweisen, dass er schon lange Kunde ist oder immer pünktlich das geliehene Geld zurückzahlt.
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Zugleich kann man auch die Umschuldung vorantreiben und mit einem besser verzinsten Kredit die alten Schulden abbezahlen. Eine Senkung der Raten kann ebenfalls eine sinnvolle Maßnahme sein, mit welcher man die Notfall-Reserve leichter anspart.
3. Kredit-Score verbessern
Vielleicht muss man sich in den nächsten Monaten Geld leihen, um die Rezession durchzustehen und eine wirtschaftlich herausfordernde Situation zu meistern. Dann hat man bestenfalls den eigenen Kredit-Score zuvor optimiert, um von den besten Konditionen zu profitieren. Pünktliche Zahlungen und geringe Schulden sind die Basis, um in Zukunft einen Kredit aufzunehmen.
4. Kreditkarten weiter nutzen
In einer Rezession sollte man keinesfalls alle Kreditkarten vorschnell kündigen. Vielmehr ist es vorzugswürdig, diese weiter zu nutzen – auch wenn es nur für das Hin- und Herschieben von Geld ist. Denn damit steigt der Score für die Kreditkarte. Dies kommt den Menschen später dann zugute.
5. Niedrige Zinsen festschreiben
In den vergangenen Monaten stiegen die Zinsen – zugegebenermaßen von einem niedrigen Niveau – stark an. Sicher kann man nicht sein, ob es sich schon um den Peak handelt. Wer kein Risiko eingehen möchte, kann Zinsen auf dem heutigen Niveau festschreiben, um wenigstens die nächsten Jahre planbare Zinsaufwendungen zu haben.
6. Ratenzahlungen verringern
Viele Menschen sind der Annahme, dass es eine gute Idee ist, in einer Rezession alle Schulden zurückzuzahlen. Doch vielmehr sollte man weiterhin überschaubare Raten zahlen und lieber Cash in der Hinterhand haben. Wenn das Schlimmste passiert und beispielsweise das Gehalt beträchtlich sinkt, hat man wenigstens eine ordentliche Cash-Reserve. Die Rückzahlung der Schulden ist dann in wirtschaftlich besseren Zeiten immer noch möglich.
7. Vorräte einkaufen
Wenn die Inflation weiter steigt, wird dies die Kaufkraft mindern. Wer es sich leisten kann, sollte somit heute schon Vorräte von haltbaren Produkten kaufen – bspw. Shampoo, Seife oder sonstige Hygiene-Artikel, die man zwingend braucht.
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8. Gefrorene Produkte kaufen
Frisches Obst und Gemüse sind meist teurer als Gefrierprodukte. Zugleich weisen TK-Obst und -Gemüse nicht selten auch gesundheitliche Vorteile auf, da die Vitamine mit eingefroren werden.
9. Low-Cost-Artikel shoppen
Nicht immer müssen es die teuren Markenprodukte sein. Gerade bei alltäglichen Bedarfsprodukten kann man auch Generika-Hersteller wählen – oftmals bieten die Supermärkte oder Drogerieketten auch kostengünstige Eigenmarken an.
10. Energiekosten berücksichtigen
Die Preise für Energie und Sprit sind explodiert. Deshalb sollte man in Zukunft darauf achten, nicht übermäßig Geld auszugeben. Beispielsweise kann ein kostenloser Versand a la Amazon vorzugswürdig sein, wenn man andernfalls eine lange Autofahrt unternehmen muss.
11. Erst Notfall-Reserve, dann den Dip kaufen
Bevor man langfristig in Aktien oder andere Vermögenswerte investiert, um von den fallenden Kursen in 2022 zu profitieren, sollte man die Notfall-Reserve aufgebaut haben. Denn andernfalls könnte ein Einkommensverlust dazu führen, dass man die Assets wieder verkaufen muss – möglicherweise mit deutlichen Verlusten, die man dann nicht aussitzen kann.
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12. Investieren in Unternehmen mit geringer Konjunkturanfälligkeit
Zugleich sollte man auch die Investments bewusst wählen. Denn aktuell sind Unternehmen oder Branchen vorzugswürdig, die erfahrungsgemäß Rezessionen gut überstehen. Konsumgüter oder Gesundheit sind beispielsweise zwei Branchen, die in einer Rezession weiterhin kräftig Geld verdienen können.
13. Negative Korrelationen ausnutzen
Diversifikation sollte in einer Rezession das Mittel der Wahl sein, um die negative Korrelation verschiedener Assetklassen auszunutzen. Wenn Aktien beispielsweise korrigieren, könnten andere Assetklassen den Dip abschwächen.
14. Bei Jobwechsel Sicherheit berücksichtigen
Wer über einen Jobwechsel nachdenkt, sollte im Jahr 2022 wohl auch den Sicherheitsaspekt berücksichtigen. Denn nicht jeder Job ist in einer Rezession gleichermaßen sicher. Bestimmte essenzielle Berufsfelder werden weiter bestehen, ganz gleich, wie die Konjunktur verläuft. Beispiele dafür sind Lehrer, Mediziner, Anwälte oder die Bereiche öffentliche Sicherheit und Abfallwirtschaft. Hier wird erfahrungsgemäß auch in einer Rezession kaum gespart.
15. Weitere Einkommensströme aufbauen
Unabhängigkeit gelingt am besten mit mehreren Einkommensströmen, die in einer Rezession das Risiko von Einkommensverlusten signifikant reduzieren. Mit einem zusätzlichen Job kann man beispielsweise Gehaltseinbußen kompensieren oder sogar die Einkünfte steigern.
16. Geld verdienen mit Reselling
Nicht wenige Menschen haben ihren Keller voller Dinge, die sie nicht mehr benötigen. Mit dem Reselling kann man sich etwas Geld nebenbei verdienen und zugleich die Käufer mit Second-Hand-Ware glücklich machen.
17. Den eigenen Marktwert erhöhen
In einer Rezession kann man die Zeit auch nutzen, um die eigenen Fähigkeiten zu verbessern. Denn mit einem steigenden Marktwert hat man natürlich die Chance, sich in einem schwierigeren Arbeitsmarkt attraktiv zu positionieren. Dabei kommt es sowohl auf die Soft- und Hard-Skills an, die man in Workshops, beim Volunteering oder in Weiterbildungen verbessern kann.
18. Keine Panik – Rezessionen dauern nicht ewig
Doch abschließend gibt Ann Kaplan noch einen gut gemeinten Ratschlag, der vielen Menschen wohl auch die Sorgen nehmen kann. Denn eine Rezession dauert nicht ewig. Durchschnittlich haben Rezessionen nach 1900 rund 15 Monate gedauert. Vielleicht müssen Anleger ihre Notfall-Reserven aufbrauchen oder für ein paar Monate den Gürtel enger schnallen. Doch im Anschluss geht’s mit der Wirtschaft nach historischer Evidenz wieder bergauf.
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