Die Dividendenstrategie erfreut sich großer Beliebtheit. Dabei gibt es gar nicht die eine Dividendenstrategie, die einer festen Definition zugrunde liegt. Vielmehr können sich Anleger individuelle Strategen zurechtlegen, mit welchen sie ein passives Einkommen aufbauen wollen.
Allen Dividendenstrategien ist gemeinsam, dass diese auf regelmäßige Gewinnausschüttungen der Unternehmen abzielen. Das passive Einkommen kann dann die Rentenlücke kompensieren, den Lebensunterhalt bestreiten oder einfach wieder investiert werden.
Doch gut gedacht ist nicht gleich gut gemacht – schließlich muss eine Dividendenstrategie nicht zwangsläufig zum Vermögensaufbau führen. Was bringt die beste Dividende, wenn das eingesetzte Kapital zunehmend schwindet. Folglich sollte man beim Aufbau eines Dividenden-Depots verschiedene Kriterien beachten. Im folgenden Beitrag geht es um fünf Kriterien für das passive Einkommen, die jeder Investor unterschiedlich gewichten kann.
Dividendenrendite
Natürlich kommt der Höhe der Dividendenrendite bei vielen Strategien große Bedeutung zu. Dies ist auch nicht weiter verwunderlich – schließlich wird die Dividendenstrategie häufig herangezogen, um einen passiven Cashflow zu erhalten. Wenn sich die Investoren dann aber Wachstumsunternehmen mit Dividende im Nullkomma-Bereich ins Depot legen, wird der Traum vom passiven Einkommen keine Realität.
Folglich sollte die Dividendenrendite eine gewisse Mindesthöhe haben. Richtig oder falsch gibt es hier nicht. Wer erst in der fernen Zukunft seine Dividenden braucht, gibt sich mit einer niedrigeren Dividendenrendite zufrieden. Wer heute schon von Dividenden leben muss oder möchte, setzt seinen Maßstab deutlich höher an.
Dividendenkontinuität
Zudem können Anleger einen Blick auf die Dividendenhistorie des Unternehmens werfen. Schließlich kann uns die Vergangenheit Rückschlüsse auf die Zukunft erlauben. Wer in der Historie immer Dividenden gezahlt und erhöht hat, wird daran vermutlich auch in Zukunft anknüpfen. Wer in der Vergangenheit nur unregelmäßig und unzuverlässig die Aktionäre belohnte, wird wohl auch nicht morgen der beständigste Dividendenzahler sein. Die Dividendenpolitik der Vergangenheit gibt zumindest Hinweise für die zukünftige Zahlungsmoral der Unternehmen.
Hier kann sich jeder Anleger selbst überlegen, wo er seine Grenze zieht. Muss das Unternehmen die letzten fünf Jahre seine Dividende ausgeschüttet und nicht gesenkt haben? Landen nur Dividendenaristokraten mit 25-jähriger Ausschüttungshistorie im Depot?
Dividendenwachstum
Darüber hinaus kommt auch dem Wachstum der Dividende Bedeutung zu. Schließlich wollen die meisten Anleger, die heute investieren, in der Zukunft beträchtliche Gewinnausschüttungen erhalten. Mit dem richtigen Dividendenwachstum wächst die Dividendenrendite auf den persönlichen Einstandskurs kräftig an.
Folglich sollten Anleger nicht den Fehler machen, sich ausschließlich auf die heutige Dividendenrendite zu konzentrieren. So manch ein Privatier würde wohl nicht in finanzieller Freiheit leben, wenn das Dividendenwachstum nicht eine wichtige Rolle gespielt hätte.
Bei einer Steigerungsrate zwischen 10-20 % pro Jahr, verdoppelt sich die Dividendenrendite alle fünf Jahre. Darüber hinaus gibt ein kräftiges Dividendenwachstum Aufschluss über die Situation des Unternehmens.
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Ausschüttungshöhe
Als weiteres Kriterium für eine Dividenden-Strategie kommt auch der Ausschüttungshöhe eines Unternehmens große Bedeutung zu. Schließlich sind Dividenden nur dann langfristig stabil, wenn sie zu der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens passen. Folglich sollte man einen Blick auf die Ausschüttungshöhe werfen, um zu sehen, ob Unternehmen die Ausschüttungen aus ihrem Gewinn bezahlen können. Langfristig sollte die Ausschüttungshöhe in einem gesunden Rahmen zwischen 25 % und 75 % liegen. Seine persönliche Grenze zieht hier jeder Dividenden-Investor selbst.
Dennoch ist eine zu hohe Ausschüttungshöhe ein Warnzeichen. Wer regelmäßig eine Ausschüttungshöhe von über 100 % hat, bezahlt die Dividenden aus der Unternehmenssubstanz. Dies kann bei ausreichendem Cash-Bestand kurzfristig gut gehen. Mittelfristig stehen die Unternehmen jedoch vor Problemen.
Umsatz- und Gewinnwachstum
Bei einer Dividendenstrategie muss es nicht ausschließlich um Kriterien gehen, die die Gewinnausschüttung des Unternehmens betreffen. Schließlich ist es überaus verlockend, ansehnliche Dividenden mit Kurswachstum zu verbinden. Folglich schauen sich viele Investoren auch das Umsatz- und Gewinnwachstum des Unternehmens an. Wenn Umsätze und Gewinne stagnieren oder zurückgehen, wird langfristig auch die Ausschüttungshöhe steigen. Das Dividendenwachstum gerät dann an seine natürlichen Grenzen, sodass auch Dividendenzahler bestenfalls noch Wachstum generieren sollten.
Wenn Unternehmen sogar noch ein kräftiges Umsatz- und Gewinnwachstum haben, müssen sich die Aktionäre nicht ausschließlich auf die Dividenden verlassen. Vielmehr stehen die Chancen gut, dass auch der Kurs weiter steigt.
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