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Fallen Angels an der Börse kaufen oder liegen lassen – Was lohnt sich wirklich?

Das Investment in Aktien ist eine exzellente Möglichkeit, um langfristig Vermögen zu bilden. Dabei stehen Anlegern zahlreiche Werte zur Auswahl. Sie umfassen Wachstumsaktien ebenso wie klassische Anleihen oder breit diversifizierte Fonds. Einen besonderen Stellenwert bei den Einzelaktien nehmen dabei die sogenannten Fallen Angels ein. Sie erinnern an Value Aktien, wobei ihnen zweifellos eine noch spekulativere Note innewohnt.

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Mit Blick auf ihre Beliebtheit stellt sich unweigerlich die Frage, ob ein Kauf lohnt oder der Verzicht darauf mehr Rendite verspricht.

Was sind Fallen Angels an der Börse?

Bei Fallen Angels handelt es sich um Unternehmen, deren Kurse massiv eingebrochen sind. Sie haben also mit einer schweren Zeit an der Börse zu kämpfen. Der günstige Preis spiegelt dabei oft, aber nicht immer, den tatsächlichen Unternehmenszustand wider. So sind die bei Anlegern in Ungnade gefallenen Werte durchaus häufig von hoher Qualität und können viel Potenzial für die Zukunft bieten.

Vor einem Investment sollte in jedem Fall eine Bestandsaufnahme stehen:

Warum wird und wurde exakt dieser Wert abgestraft? Ist der Cashflow versiegt, handelt es sich um ein nicht zukunftsfähiges Geschäftsmodell oder droht gar eine Insolvenz?

In diesen drei beispielhaften Fällen ist Vorsicht bei einem Investment geboten.

Im Gegensatz dazu kann es jedoch auch sein, dass die Aktie aufgrund eines ehemaligen Skandals unverhältnismäßig abgestraft wurde. Mittlerweile überwundene Probleme der Vergangenheit können ebenfalls ein Grund für die Unbeliebtheit des Werts darstellen. Zudem kann es sich bei einem Fallen Angel um ein Unternehmen mit ansprechendem Cashflow handeln, das lediglich in einer aktuell wenig begehrten Branche tätig ist.

Risiko trifft Rendite oder: Gründe für das Investieren

Fallen Angels sind Werte, die eine große Faszination auf viele Anleger ausüben. Sie kommt nicht von ungefähr: Schafft die Aktie einen Turn-Around, winken aufgrund des günstigen Einstiegs satte Gewinne und je nach Titel eine hohe Dividenden-Rendite. Die abgestraften Aktien beflügeln dadurch die Fantasie, das getätigte Investment relativ einfach vervielfachen zu können.

Gleichzeitig ist es möglich, dass eine persönliche Bindung zu den gefallenen Engeln besteht. Bist du beispielsweise von einem bestimmten Anbieter überzeugt, ist auch sein erneuter Aufstieg in den Börsenhimmel deiner Meinung nach lediglich eine Frage der Zeit.

Was ebenfalls bedacht werden muss, ist der Chartverlauf. Nicht nur Neulinge an der Börse nutzen ihn, um ihre Kaufintention zu untermauern. Vor allem der Gedanke, dass eine um 80 Prozent gefallene Aktie wieder in diesem Ausmaß oder sogar noch weiter steigen könnte, verleitet zu einer Order-Aufgabe.

Doch unabhängig davon, was der Grund für den Kauf eines Fallen Angels ist – das Risiko hierbei darf nie unterschätzt werden. Vor allem beim Eintritt in den Pennystock-Bereich ist ein Turn-Around einer Aktie unwahrscheinlich. Schließlich fehlt dem Unternehmen spätestens zu diesem Zeitpunkt meist das Kapital, um zu früherer Stärke zu finden.

Unglaublich, aber wahr: Beispiele für erfolgreiche Turn-Arounds

Fallen Angels genießen einen zwiespältigen Ruf an der Börse. So setzen manche Anleger auf ihr zukünftiges Momentum. Andere Investoren fassen sie hingegen nicht mit der Kneifzange an. Ohne Frage wissen beide Parteien, gute Gründe für oder gegen einen Kauf ins Feld zu führen. Hierbei spielt nicht zuletzt auch die Fantasie eine große Rolle. Der Blick in die Vergangenheit zeigt außerdem, dass die Werte durchaus das Zeug zur Kurs-Rakete von morgen haben. Selbst wenn sich zahlreiche Fallen Angels als Totalverlust entpuppten – diese drei Unternehmen schafften einen schier unglaublichen Turn-Around:

Nokia: Um die Jahrtausendwende galt Nokia als einer der bedeutendsten Hersteller von Mobiltelefonen. Mit der Zeit wurde er jedoch von diversen Mitbewerbern aus seiner Vorreiterrolle gedrängt. An der Börse erlebten die herausgegebenen Wertpapiere entsprechend eine Berg- und Talfahrt. 2012 etwa wurde ein Anteilsschein für nur 1,33 Euro gehandelt. Nach dem anschließenden Radikalumbau verteuerte er sich jedoch auf über sieben Euro je Aktie. Im Gegensatz dazu ist ein Schein im Jahr 2021 wieder für circa vier Euro zu erwerben. Es bleibt in jedem Fall spannend, ob weitere Umstrukturierungsmaßnahmen für einen erneuten Auftrieb sorgen.

Adidas: Auch Adidas war einst ein Unternehmen, das eine schwere Zeit an der Börse überstehen musste. Mit Blick auf die aktuellen Preise von mehr als 200 Euro je Aktie ist dies heute kaum mehr vorstellbar. Gleichzeitig ist der Konzern zweifelsfrei einer der Big Player auf dem Markt. Während Branchenkollegen wie Gerry Weber Insolvenz anmelden, geht es für Adidas steil nach oben.

Apple: Einen weiteren Turn-Around schaffte auch Apple. 2003 kämpfte der heutige Weltkonzern nicht nur ums Überleben. Auch seine Anteilsscheine waren für lediglich sechs US-Dollar erhältlich. Wer damals das Potenzial des Herstellers erkannte und an ihm festhielt, darf sich nicht einmal zwei Dekaden später über eine atemberaubende Vervielfachung des ursprünglichen Investments freuen.

Zugreifen kann, wer das Risiko nicht scheut

Fallen Angels sind ein Paradebeispiel dafür, dass Rendite und Risiko auf dem Börsenparkett untrennbar miteinander verbunden sind. Wer sie sich ins Depot legt, braucht neben Fantasie ebenso starke Nerven. Auch eine breite Diversifikation ist essenziell, um einen möglichen Totalverlust abzufangen. Dieser ist bei den gefallenen Engeln nie ganz auszuschließen – ebenso wie das Potenzial, zur nächsten Kurs-Rakete zu werden.

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Fachredaktion
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