NewsRobert Geiss: "Bitcoin hätte mich fast zum Milliardär gemacht"

Robert Geiss: „Bitcoin hätte mich fast zum Milliardär gemacht“

Die Geissens sind dank ihrer Fernsehshow eine der bekanntesten Millionärsfamilien in Deutschland. Familienvater Robert Geiss hat kürzlich im OMR Podcast aus dem Nähkästchen geplaudert – wie hat er es zu seinem Erfolg gebracht und wie legt er sein Geld an?

Erste Schritte als Unternehmer und früher Reichtum

Der Vater und Großvater von Robert Geiss haben ihr Vermögen als Lieferanten für Kirmesgeschäfte gemacht. Da sein Vater ihn bereits mit 20 Jahren bekommen hatte, bot sich Robert lange Zeit über nicht wirklich die Gelegenheit, das Familiengeschäft zu übernehmen. Aus diesem Grund hatten er und sein Bruder sich dazu entschlossen, sich selbstständig zu machen und etwas Eigenes auf die Beine zu stellen.

Nachdem Robert den Handel bei seiner Arbeit im Familiengeschäft kennengelernt hatte, entschloss er sich daher, in das Textilgeschäft einzusteigen. Gemeinsam mit seiner damaligen Freundin und heutigen Frau Carmen baute er eine Boutique auf. Diese diente wiederum laut eigener Aussage als eine Art Testballon für jene Art von Bekleidung, welche er und sein Bruder später mit ihrer neu gegründeten Sportbekleidungsmarke Uncle Sam im großen Stil vertrieben haben.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Robert Geiss (@robertgeiss_1964)

1995 verkauften Robert und Michael die Marke schließlich für 140 Millionen DM. Nach seinen eigenen Worten, konnte es sich Robert damit leisten, die nächsten 5 Jahre über Party an der Côte d’Azur zu machen. Der Entschluss, das eigene Haus in Köln zu verkaufen und nach Monaco zu ziehen, war anschließend schnell gefasst.

Süßes Leben in Monaco und Neuanfang im Immobiliengeschäft

Tatsächlich hat Robert Geiss in den folgenden 5 Jahren das Leben genossen und es mit der Arbeit erst einmal sein lassen. Stattdessen investierte er einen Teil seines Vermögens in Aktien. Nach dem Crash der New Economy hatte Robert viel Geld verloren. Rückblickend bezeichnete er diesen Dämpfer jedoch als eine gute Sache. Danach fasste er die Entscheidung, wieder aktiver zu werden und sich zurück in das Leben als Geschäftsmann zu stürzen.

Nun sollte sein Schwerpunkt nicht länger auf Textilien, sondern auf Immobilien liegen. Er kaufte ein Chateau an der Küste, restaurierte und renovierte es und verkaufte es schließlich wieder mit Gewinn. Es sollten zahlreiche weitere Objekte folgen. Neben Schlössern kaufte Robert auch diverse Wohnblöcke.

Vom Unternehmer zum Fernsehstar

Seine Beziehung mit dem Fernsehen entwickelte sich während dieser Zeit schleichend. Demnach waren die deutschen Medien nach seinem Umzug nach Monaco auf den damit verbundenen Glamour-Faktor angesprungen und waren in der Folgezeit immer wieder an ihn herangetreten, um nach möglichen Home-Storys zu fragen.

Der große Durchbruch sollte dann schließlich mit einer Folge von „Goodbye Deutschland“ kommen. Aus dieser ersten Folge erwuchsen dann 6 oder 7 weitere Folgen. Ein halbes Jahr später trat eine andere Produktionsfirma an die Geissens heran und bot der Familie ihr eigenes Format an. Dies war der Beginn der Serie „Die Geissens“, welche mittlerweile mehr als 340 Folgen hat.

Nach ca. 100 Folgen entschlossen sich die Geissens dazu, sich mit ihrer Serie selbstständig zu machen und von nun an eigenständig zu produzieren. Im ORM Podcast gibt Robert Geiss hierfür den Wunsch seiner Familie an, sich niemals nur für die Kamera zu verbiegen und gescriptete Szenen aufzuführen. Stattdessen sollte alles immer zu 100 % authentisch sein.

Wie Robert Geiss sein Geld anlegt

Robert Geiss gibt zu, dass er selbst mit seinen Investments nicht immer richtig liegt. „Ich lege manchmal gut an, manchmal schlecht an.“ Als eines seiner schlechtesten Investitionen in jüngerer Zeit bezeichnet er dabei den Kauf der Bio Meat Aktie (ISIN: IL0011739054). Das israelische Start-up entwickelt künstliche Fleischersatzprodukte. Davon überzeugt, dass darin die Zukunft liegen würde, hatte Robert die Aktie gekauft. 2022 ist der Aktienkurs jedoch komplett in den Keller gerauscht.

Als sehr viel bessere Investition bezeichnet Robert Geiss hingegen die Aktien einiger Luxusartikel-Hersteller wie z.B. die LVMH-Aktie (ISIN: FR0000121014). Allerdings warnt er, dass man als Anleger auch in der nach wie vor boomenden Luxus-Branche aufpassen muss, da auch hier nicht alles nach oben geht.

Als ebenfalls interessant bezeichnete Robert Geiss die Porsche-Aktie. Er hatte sich zwar dagegen entschieden, diese zu zeichnen. Allerdings beobachtet er sie und beabsichtigt, bei der ersten größeren Delle einzusteigen.

Im Podcast offenbarte Robert Geiss, dass sein Investment-Stil eher langfristiger Natur ist. Er selbst schaue nicht jeden Tag in sein Portfolio und verkauft auch nicht sofort bei der erstbesten Gelegenheit. In seinem Portfolio befinden sich daher auch Aktien, die dort bereits seit 10 oder gar 15 Jahren liegen. Seine Aktieninvestments betrachtet er in erster Linie als Altersvorsorge und nicht als etwas, mit dem er seinen Lebensunterhalt finanziert.

Als seine besten Aktien bezeichnet er die großen Tech-Aktien wie Apple, Amazon oder Google. Auch die Aktie des deutschen IT-Unternehmens SAP zählt zu seinen besten langfristigen Investitionen. Weniger viel Glück hatte er hingegen mit der Wirecard-Aktie durch deren Absturz er laut eigener Aussage mehrere Hunderttausend Euro verloren hatte.

Ob er eine bestimmte Aktie kauft oder nicht, entscheidet Robert Geiss, wie er selbst zugibt, eher aus dem Bauch heraus. Seine teuersten Investitionen waren allerdings in Immobilien. Eine wichtige Eigenschaft, welche man beim Investieren wie auch in der Geschäftswelt braucht, ist dabei Mut. Diese Lektion hatte Robert Geiss bereits in jungen Jahren im Kontakt mit den Kirmesbudenbetreibern, welche das Unternehmen seines Vaters belieferte, gelernt.

Die verpassten Chancen, Milliardär zu werden

Mit seinem persönlichen Reichtum ist Robert Geiss laut eigener Aussage völlig zufrieden. Aus eigener Erfahrung sagt er, dass es für den eigenen Lebensstil keinen großen Unterschied macht, ob man nun 50 Millionen oder 80 Millionen Euro sein Eigen nennt. Mit einem Vermögen von über 100 Millionen Euro ist er voll zufrieden. Der nächste große Schritt wären die 1 Milliarde. Dafür müsste er aber für seinen Geschmack viel zu viel arbeiten.

Wie er allerdings selbst zugibt, hatte er in seinem Leben zweimal die Chance gehabt, Milliardär zu werden, und beide nicht genutzt. Zuerst hatte er einen extrem teuren Wohnungskomplex in Monaco zu früh verkauft. Heute sei dieser alleine bereits rund eine Milliarde Euro wert.

Ferner hatte ihn ein Freund in der Frühphase von Bitcoin dazu überredet, in die neue Kryptowährung zu investieren. Allerdings scheiterte er an den zu jener Zeit noch recht hohen technischen Hürden. Hätte Robert Geiss wie geplant für 50.000 Euro Bitcoin zum Preis von unter einem Euro gekauft, wäre der Inhalt seines Wallets mittlerweile deutlich über 1 Milliarde Euro wert. Zufrieden ist er trotzdem.

ℹ️ Auch interessant:

Florian Schulze
Florian Schulze
Florian Schulze hat einen Abschluss in internationaler Politik und Wirtschaftspolitik und studiert derzeit Mathematik. Aktien sind seine Leidenschaft.

Der Handel mit Finanzprodukten birgt Risiken. Es können erhebliche Verluste entstehen. Die Inhalte dieser Webseite dienen nicht als Kauf- oder Verkaufsempfehlung, die dargestellte Meinung dient nicht als Finanzberatung.

 

Auch interessant