Die Inflation ist eines der Schreckgespenster bei der Vermögensanlage. Es betrifft Sparbuchanleger ebenso wie Aktionäre oder Immobilienbesitzer. Dabei sind Börsianer und Objekteigentümer bedeutend besser als Sparbuchliebhaber vor ihr geschützt. Schließlich stellt ein Investment in Sachwerte eine effektive Maßnahme gegen die Geldentwertung dar. Das Gegenteil ist bei Bargeld, Sparbucheinlagen oder Guthaben auf dem Girokonto der Fall. Dieses Vermögen wird schleichend und von zahlreichen Menschen fast unbemerkt aufgezehrt.
Ob wir es wollen oder nicht – die Inflation betrifft uns alle. Möchtest du dein Vermögen in Zukunft erhalten und idealerweise sogar vermehren, musst du aktiv werden. Die nachfolgenden Möglichkeiten helfen dir dabei, dein Geld optimal vor der Inflation zu schützen.
Diese Formen der Inflation muss jeder kennen
Möchtest du passgenaue Maßnahmen gegen die Geldentwertung treffen, musst du zunächst die verschiedenen Ausprägungen der Inflation kennen. Schließlich ist Inflation nicht gleich Inflation. Die drei Varianten unterscheiden sich nämlich deutlich.
Die gemäßigte oder schleichende Inflation: Diese Form meinen wir in der Regel, wenn wir vom Wertverfall sprechen. Sie beschreibt die jährliche Preissteigerungsrate in Höhe von maximal fünf Prozent. Dabei stellt sie die in unseren Industriestaaten vorherrschende Inflations-Variante dar. Hiervon profitiert auch die Wirtschaft! So begünstigt die gemäßigte Geldentwertung den Konsum und sorgt für vergleichsweise günstige Zinsen bei der Kreditaufnahme.
Die hohe Inflation: Liegt der jährliche Wertverfall bei über fünf Prozent, ist noch mehr Vorsicht beim Vermögensaufbau geboten. So leidet aufgrund ihr nicht nur die Wirtschaft. Bei der hohen Inflation steigen die Preise nämlich schneller als die meisten Löhne. Dadurch wird das Vermögen der Bürger spürbar aufgezehrt, wodurch weniger konsumiert wird. Folglich verzeichnen Unternehmen im schlimmsten Fall Verluste, was wiederum das Vertrauen der Investoren schwächt. Eine deutliche Abkühlung der Wirtschaft ist abzusehen.
Die Hyperinflation: Noch dramatischer als die hohe Inflation wirkt sich die Hyperinflation auf das Barvermögen einer Gesellschaft aus. Bei ihr handelt es sich um eine unkontrollierte und extrem schnelle Geldentwertung. Die Preise steigen plötzlich, massiv und scheinbar unaufhaltsam. In der Vergangenheit verloren so zahlreiche Menschen ihr gesamtes Vermögen. Da die Armut bei der Hyperinflation dramatisch ansteigt, kommt die Volkswirtschaft nicht selten zum Erliegen.
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Sachwerte schützen dich vor dem Wertverfall
Egal, ob Aktien, Immobilien oder exotischere Investments wie Spirituosen – Sachwerte bieten den besten Schutz vor der Inflation. Gleiches gilt für Gold. Dabei ist wichtig zu verstehen, dass diese Anlagen und Bargeld stets miteinander korrelieren. Als Faustregel gilt hierbei: Je weniger ein Zusammenhang zwischen Barvermögen und deinem gewählten Sachwert besteht, desto besser ist der Inflationsschutz. Ein Vergleich von Immobilien und Guthaben auf dem Girokonto soll das verdeutlichen:
Wohnen ist eines unserer wichtigsten Grundbedürfnisse. Vor allem in beliebten Lagen ist verfügbarer Wohnraum jedoch rar. Mit Blick auf die steigende Weltbevölkerung ist abzusehen, dass sich Immobilienpreise dadurch insbesondere in begehrten Lagen verteuern werden. Schließlich bestimmt die Nachfrage und Verfügbarkeit von Gütern deren Preis.
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Im Gegensatz dazu ist Geld auf dem Girokonto unendlich vorhanden. Theoretisch, denn: Bei ihm handelt es sich um sogenanntes Fiat-Geld. Es ist von realen Gegenwerten entkoppelt, wie es noch vor einigen Jahrzehnten mit dem Goldstandard der Fall war. Dadurch können die Notenbanken bei Bedarf immer mehr Bargeld oder Buchgeld in den Umlauf bringen. Tritt das Worst-Case-Szenario ein, kommt aufgrund der schier unendlich verfügbaren Menge an Fiat-Geld die Inflation ins Rollen.
Möchtest du dich also vor dem Wertverfall schützen, führt am Investment in Sachwerten kein Weg vorbei. Auch sie solltest du wieder diversifizieren, um dein Verlustrisiko zu begrenzen. Doch welche Güter bieten sich neben
- Immobilien,
- Aktien sowie
- Gold als Inflationsschutz
noch gut an?
ETFs
Sachwerte wie Aktien helfen dir dabei, dein Geld vor dessen Verfall zu schützen. Zugleich ist ein Investment in einzelne Titel mit dem bekannten Klumpenrisiko verbunden. Möchtest du dein Vermögen inflationsgeschützt und möglichst risikoarm anlegen, können ETFs daher eine bessere Wahl sein. Bei diesem meist passiv genutzten Finanzprodukt handelt es sich um eine Abbildung eines bestimmten Index wie den Dax oder Nasdaq. Da ein ETF je nach Struktur mehrere Tausend Aktien enthält, sinkt das Verlustrisiko ebenso wie die Geldentwertung durch die Inflation.
Inflationsgeschützte Anleihen und Infrastrukturen
Eine weitere Möglichkeit, dem Geldverfall ein Schnippchen zu schlagen, stellt das Investment in die sogenannten inflationsgeschützten Anleihen dar. Reicherst du dein Aktien-Portfolio damit an, profitierst du zusätzlich von einer erweiterten Diversifikation. Außerdem erhältst du bei Fälligkeit der Anleihe deren Nennwert zuzüglich der Inflationsentwicklung ausbezahlt. Dabei solltest du dein Vermögen nicht ausschließlich in dieser Asset-Klasse anlegen. Streue dein Geld über weitere Sachwert-Formen wie beispielsweise die lokale oder überregionale Infrastruktur:
Jeder von uns benötigt Wasser, Elektrizität und eine gute Verkehrsanbindung. Auch auf die Leistungen von Funkmasten sowie Abfallverwertern kann niemand verzichten. Was diese Sektoren gemeinsam haben: Bei Ihnen handelt es sich um Infrastrukturen des täglichen Lebens. Da sie für eine moderne Gesellschaft unverzichtbar sind, bieten sie sich als potenziell wertstabile Vermögensanlage an. Sie gelingt wahlweise über einen Branchen-ETF oder Einzelaktien. Zugleich ist es je nach persönlicher Voraussetzung möglich, Unternehmensbeteiligungen oder Unternehmensanleihen zu erwerben. Auch Solar- oder Windanlagen könnten ein krisensicherer Zusatz für dein Portfolio sein.