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Warum ich niemals in Cannabis Aktien investieren würde

Cannabis Aktien sind im Jahr 2023 wieder beliebt. Im folgenden Beitrag geht es darum, warum ich dennoch niemals in Cannabis Aktien investieren würde.

Cannabis Aktien haben in den letzten Jahren erheblich an Popularität gewonnen, da immer mehr Länder die Legalisierung von Cannabis in Erwägung ziehen oder sogar schon umgesetzt haben. Dieser sich entwickelnde Markt hat dabei das langfristige Potenzial, Milliardenumsätze zu generieren, und zieht daher viele Investoren an. Viele Anleger sehen in Cannabis Aktien eine Gelegenheit, von einem boomenden Sektor zu profitieren und setzen auf hohe Renditen.

Dennoch wetteten zuletzt auch wieder Shortseller gegen die Cannabis Aktien. Auf die Rallye folgte der Crash. Doch warum habe ich nie Cannabis Aktien im Portfolio gehabt und werde auch niemals in welche investieren?

Regulatorische Unsicherheit

Einer der Hauptgründe, warum ich niemals in Cannabis Aktien investieren würde, ist die regulatorische Unsicherheit, die diesen Sektor umgibt. Politische Wechsel können die Gesetzeslage drastisch beeinflussen. Ein neues Regime oder eine veränderte Regierungskoalition könnte eine zuvor cannabisfreundliche Politik rückgängig machen oder strengere Vorschriften einführen.

Populistische Äußerungen, oft getätigt, um Wählerstimmen zu gewinnen, versprechen manchmal eine Liberalisierung des Marktes, werden aber nach Wahlen nicht immer in die Tat umgesetzt. Diese Unvorhersehbarkeit macht es extrem riskant, in einen Sektor zu investieren, der so stark von politischen Entscheidungen und öffentlichen Meinungen abhängig ist. Die ständige Gefahr, dass Versprechungen nicht eingehalten werden, schafft ein unsicheres Investitionsumfeld.

Hype-Aktien & hohe Bewertungen

Ein weiterer Grund für meine Zurückhaltung gegenüber Cannabis Aktien ist die hohe Bewertung vieler Unternehmen in Kombination mit einer unsicheren Zukunft. Es ist nicht ungewöhnlich, dass neue und aufstrebende Branchen von einem Hype umgeben sind, der die Aktienkurse in die Höhe treibt. Viele dieser Unternehmen weisen bereits beeindruckende Bewertungen auf, obwohl ihre langfristige Rentabilität noch nicht bewiesen ist.

In einer so dynamischen Branche wie der Cannabis-Industrie ist es für mich schwer vorhersehbar, welche Unternehmen tatsächlich über Jahre hinweg kontinuierliches Wachstum erzielen können, um irgendwann die heutige Bewertung zu rechtfertigen. Die Kombination aus überhöhten Bewertungen und der Unvorhersehbarkeit des Marktes macht es für mich schwierig, fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen.

Umstrittenes Potenzial

Das oft angepriesene Potenzial von Cannabis als Wachstumsmarkt erscheint bei genauerer Betrachtung mitunter zweifelhaft. Ein Blick auf Kanada, wo Cannabis legalisiert wurde, zeigt, dass die Realität den hohen Erwartungen entspricht. Obwohl viele davon ausgingen, dass die Legalisierung zu einem Boom im legalen Cannabis-Handel führen würde, konnte der Markt nicht in dem erwarteten Maße wachsen.

Ein bedeutender Faktor hierfür ist der fortwährende Schwarzmarkt, der trotz Legalisierung eine starke Konkurrenz darstellt. Oftmals können illegale Anbieter niedrigere Preise bieten, da sie keine Steuern zahlen oder regulatorischen Standards folgen müssen. Hinzu kommt die Unsicherheit hinsichtlich des tatsächlichen Wachstumspotenzials.

Demgegenüber sehen anderen Analysen massives Wachstum. Hier traue ich mir schlichtweg kein valides Urteil zu – deshalb bleibe ich bei den Cannabis Aktien an der Seitenlinie, mit allen damit verbundenen Konsequenzen.

Abhängigkeit von Forschung

Ein weiterer kritischer Punkt bei Cannabis Aktien ist die starke Abhängigkeit von Forschungsergebnissen. Die Wissenschaft ist ständig im Wandel, und Einschätzungen in der Cannabisforschung, können sich schnell ändern. In der Vergangenheit haben wir bereits erlebt, wie sich wissenschaftliche Meinungen und Erkenntnisse zu verschiedenen Themen mehrfach gewandelt haben.

Sollten zukünftige Studien höhere gesundheitliche Risiken oder negative Auswirkungen von Cannabis feststellen, könnte dies erhebliche Konsequenzen für die Branche haben. Ein solches Szenario könnte nicht nur das Vertrauen der Verbraucher erschüttern, sondern auch zu strengeren regulatorischen Maßnahmen führen.

Dies könnte im schlimmsten Fall das Ende für viele Unternehmen in der Cannabisbranche bedeuten. Daher ist es für Investoren wichtig, die Entwicklungen in der Forschung im Auge zu behalten und ihre Investitionsentscheidungen entsprechend anzupassen.

Darum lasse ich die Finger von Cannabis Aktien

Zusammenfassend lässt sich konstatieren, dass ich aus einer Vielzahl von Gründen lieber Abstand von Cannabis Aktien nehme. Die regulatorische Unsicherheit, hohe Bewertungen ohne klare Zukunftsaussichten und das zweifelhafte Potenzial, das sich in einigen Märkten bereits gezeigt hat, sind einige Bedenken, die mich zögern lassen.

Natürlich kann dies bei anderen Anlegern, je nach ihrer Strategie, Risikobereitschaft oder ihrem spezifischen Wissen, anders aussehen. Jeder Investor hat seine eigene Perspektive und Herangehensweise. Dennoch bleibt festzuhalten, dass Cannabis Aktien aufgrund ihrer jungen Historie und der damit verbundenen Unsicherheiten spekulative Anlagen sind.

Sie eignen sich daher nicht als Basis-Investment mit einer hohen Gewichtung im Portfolio. Wer in Cannabis Aktien investiert, sollte Diversifikation im Auge behalten und sich nicht zu sehr auf einen volatilen Sektor verlassen.

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Daniel Robrecht
Daniel Robrecht
Nach meinem Rechtswissenschaften- und Management-Studium habe ich meinen Fokus auf die Finanzwelt gerichtet. Seitdem schreibe ich täglich für unterschiedliche Plattformen über Themen rund um Aktien, ETFs, Kryptos und Investieren.

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