NewsTagesgeld oder Anleihen: Was ist für 2023 interessanter?

Tagesgeld oder Anleihen: Was ist für 2023 interessanter?

Lange Zeit über hatte sich eine Geldanlage in Tagesgeld oder Anleihen aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsen praktisch nicht gelohnt. Mittlerweile steigen die Zinsen jedoch wieder kräftig. Doch auf welche Weise können Sparer nun am besten hiervon profitieren? Was ist 2023 interessanter: Tagesgeld oder Anleihen?

Tipp
Für den Handel mit Aktien & ETFs wird ein Depot benötigt. Wir empfehlen die gebührenfreien Depots von Smartbroker* und Scalable Capital*.

Als Reaktion auf die enorm angestiegene Inflation haben die Zentralbanken auf beiden Seiten des Atlantiks 2022 kräftig an der Zinsschraube gedreht. Zwar rechnen Experten damit, dass die Zinsen 2023 weniger stark steigen werden. Eine Rückkehr zu niedrigen Zinsen scheint jedoch zumindest vorerst nicht realistisch.

Anzeige

Unsere Empfehlung: Mit Smartbroker handelst du Aktien, Anleihen, Fonds und ETFs ganz einfach online.

✔️ Aktien und ETFs ab 0 Euro handeln
✔️ Keine Depotgebühren
✔️ Kostenlose ETF-Sparpläne

Mehr Infos

Festgeld bringt wieder höhere Zinsen

Zwischen 1997 und 2002 hatte sich der Zinssatz für Tagesgeld zwischen 2,3 und 1,8 Prozent bewegt. Nach einem zwischenzeitlichen Einbruch auf 1,1 Prozent erreichte der Zinssatz 2008 wieder 1,9 Prozent. Nachdem die Leitzinsen infolge der Finanz- und späteren Eurokrise jedoch in den Keller gerutscht waren, lohnte sich das Tagesgeld immer weniger.

In den vergangenen Wochen und Monaten ist jedoch wieder ein deutlicher Anstieg beim Zins zu beobachten. Lag der Durchschnittszins aller Banken im vergangenen Juni noch bei 0,03 Prozent, belief sich der durchschnittliche Tagesgeldzins Anfang 2023 bereits wieder auf 0,49 Prozent – Tendenz steigend.

Nicht wenige Banken bieten mittlerweile sogar wieder Zinsen jenseits der 1 Prozent auf ihre Tagesgeldkonten. Wer zurzeit auf der Suche nach dem besten Tagesgeld-Angebot ist, sollte seinen Blick dabei auch auf das europäische Ausland schweifen lassen. Dort bieten Banken zum Teil noch bessere Zinsen als heimische Institute.

Anleihen: Auf- und Absteiger

Die steigenden Leitzinsen sind selbstverständlich auch am Anleihenmarkt nicht spurlos vorübergegangen. Im Dezember 2021 wurden zehnjährige Bundesanleihen noch mit -0,31 Prozent verzinst. Wer dem deutschen Staat Geld lieh, durfte für dieses Privileg unabhängig von der Inflation noch einen Wertverlust hinnehmen.

Gegen Ende 2022 war die Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen jedoch bereits auf 2,13 Prozent geklettert. Für Anleihen anderer Staaten oder Unternehmensanleihen gibt es derzeit zum Teil noch deutlich mehr.

🚀 Dein Start in die Welt der Aktien: Gebührenfreies Demokonto testen

Allerdings dürften sich längst nicht alle Anleger, die in Anleihen investiert haben, darüber freuen. Die hoch verzinsten neuen Anleihen, welche zuletzt auf den Markt gekommen sind, haben den Wert der alten langjährigen und noch niedrig verzinsten Anleihen stark sinken lassen. Normalerweise gelten Anleihen als überaus wertstabil. In Zeiten sich rasch ändernder Zinsen steigt die Volatilität jedoch auch am Anleihenmarkt.

Anleihen vs Tagesgeld: Was lohnt sich 2023 mehr?

Der Anleihenmarkt ist für normale Kleinanleger kaum zugänglich. Wer also von den steigenden Renditen auf Anleihen profitieren möchte, muss sein Geld in Anleihen-ETFs investieren. Diese bündeln die Wertentwicklung einer breiten Auswahl an Anleihen.

Der Kurs eines solchen Anleihen-ETFs bleibt über die Jahre hinweg größtenteils stabil. Steigende Zinsen können jedoch, wie bereits oben angemerkt, zu einem Wertverlust bei ETFs für Anleihen mit langen Laufzeiten führen. Es gibt jedoch auch ETFs für kurzfristige Staatsanleihen, welche derzeit weitaus stabiler sind.

Tagesgeld ist ideal, um Geld kurzfristig zu „parken“. Kunden können hier von vergleichsweise hohen Zinsen profitieren, haben gleichzeitig aber jederzeit vollen Zugriff auf ihr Geld. Im Gegensatz zu Anleihen-ETFs gibt es beim Tagesgeld keine zusätzliche Volatilität beim Wert der Anlage selbst.

Ein weiterer Nachteil von Anleihen-ETFs gegenüber Tagesgeldkonten ist, dass es bei ersteren Zusatzkosten gibt, welche die Rendite mindern. Hierzu zählen zum einen die regulären Verwaltungskosten der jeweiligen ETFs. Diese liegen zumeist zwischen 0,05 und 0,17 Prozent p.a. Hinzu kommen noch die üblichen Kosten, die beim Kauf und Verkauf eines ETFs anfallen. Diese können je nach Broker schwanken.

Beim Zins selbst stechen Anleihen Tagesgeld aus

Auf den ersten Blick erscheint Tagesgeld nun vielleicht als die attraktivere Geldanlage. Allerdings können Anleihen Tagesgeld beim wohl wichtigsten Kriterium für Anleger – dem Zinssatz – ausstechen.

ℹ️ Unsere aktuellen Favoriten: Die gebührenfreien Depots von Smartbroker* und Scalable Capital*

Mitte Januar lag der effektive Zins auf deutsche Staatsanleihen mit kurzer Restlaufzeit bei 2,56 Prozent. Diese sind z. B. über den iShares eb.rexx Government Germany 1.5-2.5yr UCITS ETF (ISIN: DE0006289473) für Privatanleger zugänglich. Für europäische Staatsanleihen gibt es mittlerweile sogar teilweise mehr als 3 Prozent. Ein hierfür passender Anleihen-ETF ist der iShares Core Euro Government Bond UCITS ETF (ISIN: IE00B4WXJJ64).

Beide Anleihen-ETFs haben in der jüngeren Vergangenheit jedoch auch an Wert verloren. Zwar sind sie im laufenden Jahr wieder im Plus. Künftige Änderungen des Leitzinses können jedoch weitere Kursschwankungen zur Folge haben.

Wer nicht bereit ist, dieses Risiko einzugehen, muss sich mit entsprechend niedrigeren Zinsen beim Tagesgeld zufriedengeben. Allerdings mehren sich hier mittlerweile auch Angebote, die sogar einen Zinssatz von über 2 Prozent versprechen. Allerdings handelt es sich dabei aktuell zumeist noch um Sonderaktionen oder Angebote mit besonderen Bedingungen.

Ein Beispiel ist der Neobroker Scalable Capital. Dort können sowohl Neu- als auch Bestandskunden ab Februar für ein Guthaben von bis zu 100.000 Euro 2,3 Prozent Zinsen erhalten. Voraussetzung hierfür ist jedoch ein Abonnement des Angebots „Prime plus“. Hiermit sind Kosten von 4,99 Euro im Monat verbunden.

Unabhängig davon, ob man sich nun für Anleihen oder Tagesgeld entscheidet, dürften die Renditen 2023 jedoch wieder deutlich höher liegen.

Florian Schulze
Florian Schulze
Florian Schulze hat einen Abschluss in internationaler Politik und Wirtschaftspolitik und studiert derzeit Mathematik. Aktien sind seine Leidenschaft.

Der Handel mit Finanzprodukten birgt Risiken. Es können erhebliche Verluste entstehen. Die Inhalte dieser Webseite dienen nicht als Kauf- oder Verkaufsempfehlung, die dargestellte Meinung dient nicht als Finanzberatung.

 

Auch interessant