Wenn die Inflationsraten ansteigen, hört man wohl den folgenden Rat am häufigsten. Jetzt ist es an der Zeit, in Sachwerte wie Gold, Immobilien, Rohstoffe oder auch Aktien zu investieren. Doch eins vorweg – es gibt keine zuverlässige Sicherheit, um sich vor steigende Konsumpreise zu schützen und gleichzeitig eine ordentliche Rendite zu erzielen.
Zugleich kommt auch die Finanzmarktforschung zu unterschiedlichen Ergebnissen, wenn es um die Frage geht, ob Aktien das Allheilmittel gegen Inflation sind oder nicht. Doch eins ist sicher – Aktien erzielen langfristig die höchste Rendite – so weit sind sich die Finanzmarktforscher einig.
Das wichtigste Wort ist jedoch „langfristig“. Denn kurzfristig können Aktien kaum einen Schutz bieten. Wenn Inflationsängste entstehen und die Anleger steigende Zinsen fürchten, geht es sogar oftmals für den Aktienmarkt nach unten. Das beste Umfeld für Aktien ist eine niedrige Inflation.
Nichtsdestotrotz gibt es einige Unternehmen, die sich bei der Inflation nicht allzu stark fürchten müssen. Denn Vorteile sind eine starke Preissetzungsmacht, eine gute Marktstellung oder sonstige Besonderheiten, die diese Unternehmen bei steigender Inflation zu einem sicheren Anker im Depot machen. Fünf dieser Dauerbrenner bei Inflation stellen wir im folgenden Beitrag vor.
LVMH (WKN: 853292)
Eine spannende Wahl für inflationäre Zeiten ist die Luxusgüterbranche. Denn schließlich gibt es hier einen Vorteil. Die Zielgruppe sind vornehmlich die Reichsten der Reichen. Und diesen macht es kaum etwas aus, wenn die Preise ein wenig steigen. Folglich können die Unternehmen einfach ihre Preise erhöhen und dies unmittelbar an die Konsumenten weitergeben.
Wenn es um das Investieren in Luxusaktien geht, führt kein Weg am französischen Unternehmen LVMH Louis Vuitton Moet Hennessy vorbei. Das französische Unternehmen ist nämlich der größte Luxusgüterkonzern der Welt mit einem breit aufgestellten Markenportfolio. LVMH verkauft Kleidung, Uhren, Schmuck und Spirituosen. Mit einer starken Beteiligung des Inhabers gibt es ein weiteres Indiz, dass sich LVMH als stabiler Anker im Depot darstellt.
Unilever (WKN: A0JNE2)
Ebenfalls keine schlechte Idee für Zeiten hoher Inflation ist das Investieren in Konsumgüterunternehmen. Denn die Güter des täglichen Bedarfs werden auch weiterhin konsumiert – ganz gleich, ob Unilever die Preise entsprechend der Inflationsrate leicht nach oben anpasst. Zugleich sind wir Menschen einfach Gewohnheitstiere. Wer jahrelang die gleiche Shampoo-Marke benutzt, wird dies nicht so einfach ändern.
Unilever ist ein britischer Konzern, der zu den größten Konsumunternehmen der Welt gehört. Deutlich über zwei Milliarden Menschen nutzen die Produkte des Unternehmens täglich. Zugleich ist man mit der Unilever Aktie für die Zukunft vielversprechend aufgestellt – Inflation hin oder her. Denn in den wachstumsstarken Schwellenländern hat man sich eine starke Position erarbeitet. Zudem ist man ein Vorreiter in puncto Nachhaltigkeit, wenn man sich die Konkurrenz mal genauer anschaut.
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BlackRock (WKN: 928193)
Bei BlackRock handelt es sich um den größten Vermögensverwalter der Welt, wenn man das verwaltete Vermögen als Maßstab nimmt. Denn mittlerweile befinden sich über sechs Billionen US-Dollar im Portfolio von BlackRock. Das Geld verdient man auf unterschiedliche Art und Weise. Fonds, ETFs oder die eigene Risikomanagementsoftware sind die Grundpfeiler des Geschäftsmodells.
Wenn die Inflation steigt, werden die Menschen verstärkt in Sachwerte investieren. Zusätzliche Gelder dürften in den Aktienmarkt fließen. Darüber hinaus steigt nominell das Investitionsvolumen, sodass auch die anteilig berechneten Gebühren anziehen. Die Auswirkungen einer anziehenden Inflation sind für BlackRock somit überschaubar. Für viele Anleger ist die BlackRock Aktie eine interessante Option.
Visa (WKN: A0NC7B)
Geringe Auswirkungen dürften zudem auf das Geschäftsmodell der Kreditkartenanbieter verzeichnet werden. Denn wenn die Geldmenge M2 größer wird, ist schlichtweg mehr Geld im Umlauf. Die Menschen geben mehr für Konsum aus, sodass die Preise ansteigen. Dies erhöht nominell das Zahlungsvolumen über Anbieter wie Visa oder Mastercard. Dessen Einnahmen steigen und können somit zumindest die Inflation ausgleichen.
Darüber hinaus ist Visa mit über drei Milliarden Kreditkarten weltweit das führende Unternehmen in dieser Branche. Wenn die Inflation anzieht, könnte somit die Visa Aktie eine spannende Idee für das beständige und dennoch zukunftsorientierte Depot der Anleger sein.
Meta (WKN: A1JWVX)
Zugleich könnte das Social Media Unternehmen Meta bei einer Inflation eine gute Wahl sein. Doch warum Social Media? In erster Linie ist Meta mit seinen sozialen Netzwerken Facebook, Instagram oder Whatsapp ein Werbekonzern. Der überwiegende Anteil der Einnahmen wird durch Werbung generiert. Daraus resultieren hohe Margen im Geschäftsmodell. Die Fixkosten sind überschaubar.
Da der Platz auf den beliebten sozialen Netzwerken begrenzt ist, lassen sich die Einnahmen einfach steigern. Zugleich gibt es heute für die meisten werbenden Unternehmen kaum eine Alternative zu Facebook und Co. Auch bei einer steigenden Inflationsrate dürften die Einnahmen somit weiter sprudeln.