NewsVersteckte Kosten bei Scalable Capital: Was Sie wissen sollten, bevor Sie investieren

Versteckte Kosten bei Scalable Capital: Was Sie wissen sollten, bevor Sie investieren

Scalable Capital ist einer der profiliertesten Robo-Advisor auf dem deutschen Markt. Seit einigen Jahren ist das Unternehmen zudem auch mit dem Scalable Capital Broker am Start. Auf den ersten Blick bietet Scalable Capital ein günstiges Gebührenmodell. Doch gibt es womöglich auch versteckte Kosten bei Scalable Capital? Auf die folgenden Dinge sollten Anleger unbedingt achten.

Scalable Capital Broker – Die Abo-Modelle im Überblick

Der Scalable Capital Broker* bietet Kunden die Möglichkeit, zwischen drei unterschiedlichen Gebührenmodellen zu wählen:

  • FREE Broker – 0,00 € im Monat
  • PRIME Broker – 2,99 € im Monat
  • PRIME + Broker – 4,99 € im Monat

Der Free Broker für sich genommen komplett kostenlos. Allerdings fällt hier für jeden einzelnen Trade jeweils eine Gebühr von 0,99 € an. Sparpläne sind hingegen, wie bei den anderen beiden Modellen, kostenlos.

Beim PRIME Broker fällt eine monatliche Gebühr von 2,99 € an. Dafür können Scalable Capital Kunden hier jedoch unbegrenzt ohne Ordergebühren Aktien und ETFs kaufen. Die Trading-Flatrate eignet sich für Vieltrader.

Neu ist der PRIME+ Broker. Dieses Modell wurde erst Anfang Februar eingeführt und ersetzt den PRIME Broker Flex. Hier beläuft sich die monatliche Gebühr auf 4,99 €. Zusätzlich zu den ordergebührenfreien Sparplänen, Aktien und ETFs bietet diese Variante dafür 2,3 % Zinsen p.a. auf das Cash-Guthaben der Kunden. Gerade Kunden mit höheren Geldeinlagen können von dieser Variante profitieren. Als Obergrenze gibt Scalable Capital allerdings ein Guthaben von 100.000 € vor.

Versteckten Kosten bei Scalable Capital?

Auf den ersten Blick wirkt die Aufteilung in drei unterschiedliche Abo-Modelle übersichtlich und leicht verständlich, was die jeweiligen Kostenstrukturen anbelangt. Allerdings sind die Gebühren bei Scalable Capital auf den zweiten Blick doch etwas komplexer.

Ob und wie hoch die Gebühren für einen Trade ausfallen, hängt nämlich maßgeblich davon ab, wo und zu welchem Betrag Anleger traden. Die bei den verschiedenen Abo-Modellen aufgeführten Gebühren beziehen sich nämlich in erster Linie auf Trade, die über gettex abgewickelt werden und ein Ordervolumen von mindestens 250 € aufweisen. Während beim PRIME Broker und beim PRIME+ Broker Trades mit einem Volumen von 250 € oder mehr über gettex tatsächlich gebührenfrei sind, fallen für Trade unter 250 € auch hier jeweils Kosten von 0,99 € je Trade an – genau wie beim FREE Broker.

Ganz anders sieht die Sache jedoch auch, wenn Anleger über Xetra mit Wertpapieren handeln möchten. Hier gibt es nämlich zwischen den drei Abo-Modellen von Scalable Capital keinerlei Unterschiede. Unabhängig von der Höhe des Trades fallen über Xetra immer Ordergebühren in Höhe von 3,99 € an. Hinzu kommt noch eine Handelsplatzgebühr von 0,01 € des Ordervolumens – mindestens jedoch nochmal 1,50 €.

Ob es sich hierbei nun tatsächlich um versteckte Kosten bei Scalable Capital handelt, ist allerdings Ansichtssache. Scalable Capital verheimlicht diese Kosten nicht, sondern listet sie klar und deutlich auf seiner Seite auf. Allerdings müssen Anleger hierfür etwas runterscrollen.

Auf Spreads achten

Ein weiterer Punkt, den Anleger berücksichtigen sollten, sind Spreads. Hierbei handelt es sich keineswegs um ein Aleinstellungsmerkmal von Scalable Capital. Spreads gehören zum Handel mit Wertpapieren dazu.

Scalable Capital erlaubt es seinen Kunden derzeit, mehr als 1.900 ETFs zu besparen. Der handel wird dabei über gettex abgewickelt, welche in der Regel eine geringere Liquidität aufweist als andere Börsen. Erfahrungen zeigen allerdings, dass der Spread zu Zeiten der Transaktionsausführung von Sparplänen in der Regel sehr eng ist. Scalable Capital versucht den Zeitpunkt der Ausführung demnach möglichst optimal für seine Kunden zu timen. Das Gleiche gilt übrigens auch für Aktiensparpläne.

Auch beim Handel mit Crypto ETPs kommen auf Anleger zusätzliche Kosten in Form eines Spreads zu. Beim Free Broker liegt der Spread bei 0,99 %. Bei den beiden kostenpflichtigen Abo-Modellen sind es immerhin noch 0,69 %.

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Anleger, die beim Kauf von Aktien und ETFs unnötig hohe Kosten vermeiden möchten, sollten darauf achten, ihre Transaktionen stets während der Öffnungszeiten der entsprechenden Börsen durchzuführen.

Bei der Einzahlung können zusätzliche Kosten entstehen

Zu guter Letzt können sich Kunden auch bei der Einzahlung von Geld auf ihr Referenzkonto bei Scalable Kapital mit Zusatzkosten konfrontiert sehen. Dies ist allerdings nur bei der Nutzung der Instant-Option der Fall.

Beim FREE Broker fallen bei einer Einzahlung über Instant zusätzliche Gebühren in Höhe von 0,99 % an. Nutzt man eine der beiden gebührenpflichtigen Varianten, sinken die Kosten auf jeweils 0,69 %. Die Einzahlung per Überweisung oder Lastschrift ist allerdings bei allen Modellen durchgehend kostenfrei möglich. Wer Geld sparen und unnötige Zussatzkosten vermeiden möchte, sollte also vorausschauend einzahlen.

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Florian Schulze
Florian Schulze
Florian Schulze hat einen Abschluss in internationaler Politik und Wirtschaftspolitik und studiert derzeit Mathematik. Aktien sind seine Leidenschaft.

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