Physisches Gold stellt für viele Menschen ein solides Investment dar, mit dem sie ihr Vermögen zusätzlich streuen können. Dabei erfreut sich das Edelmetall nicht nur in Krisenzeiten einer regen Beliebtheit als vergleichsweise inflationsgeschützte Wertanlage. Auch in florierenden Wirtschaftsphasen setzen zahlreiche Sparer auf das weltweit anerkannte Zahlungsmittel.
Trotz der ansprechenden Vorteile von Gold bietet es jedoch auch Nachteile. So ist dessen Aufbewahrung insbesondere bei einem größeren Bestand mit einem nicht zu unterschätzenden Aufwand verbunden. Aus diesem Grund fragen sich immer mehr Freunde des Edelmetalls: Sind Gold-Fonds eines besseres Investment als die physische Variante?
Welche Gründe sprechen überhaupt für Gold?
Unabhängig davon, ob du dich für sofort greifbares Gold oder Wertpapiere entscheidest – vor deiner Geldanlage sollte in jedem Fall dein Warum geklärt sein. Schließlich ist auch das glänzende Edelmetall kein No-Brainer. Zusätzlich werden dir diese Überlegungen dabei helfen, die optimale Gold-Variante für dein Depot ausfindig zu machen.
Einer der am häufigsten genannten Gründe für ein Investment in Gold ist seine Wertbeständigkeit. So verlor dieses Gut über mehrere Jahrtausende hinweg nie seinen kompletten Wert. Mit Blick auf verheerende Katastrophen wie Kriege, Hyperinflationen und Pandemien ist das beeindruckend. Mehr noch:
Der Preis des Edelmetalls vervielfachte sich im letzten Jahrhundert. Das liegt einerseits daran, dass es nicht von Menschenhand hergestellt werden kann. Andererseits besitzt Gold einen intrinsischen Wert. Die physische Form davon wird so beispielsweise in der Industrie, aber auch für die Herstellung von Schmuck benötigt. Ein weiteres Argument für die Vermögensanlage in Gold ist die Akzeptanz als weltweites Zahlungsmittel. Dadurch kann mit ihm bei Bedarf selbst in Krisenzeiten oder bei einer starken Inflation gezahlt werden. Der Blick in die Vergangenheit lässt erahnen, dass sich hieran auch zukünftig nichts ändern wird.
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Bist du also auf der Suche nach einem vergleichsweise wertbeständigen Asset, kann ein Blick auf Gold definitiv lohnen. Doch muss es unbedingt die physische Form davon sein?
Gold-Fonds im Fokus
Ist dir die Aufbewahrung von physischem Gold zu teuer oder zu umständlich, bieten sich Fonds als Alternative dazu an. Bei ihnen handelt es sich um eine Zusammenstellung an Wertpapieren oder einzelnen Gold-Zertifikaten, die an der Börse gehandelt werden können. Dabei orientieren sich deren Kurse am aktuellen Goldpreis. Zu den größten Vorteilen dieser Produkte zählen der nicht vorhandene Aufbewahrungsaufwand in einem Safe oder Bankschließfach. Dennoch bieten sie dir als Investor die Möglichkeit, dich gegen Währungsschwankungen abzusichern.
Wie bei allen an der Börse handelbaren Werte sind jedoch auch Gold-Fonds mit Risiken verbunden. Deren größten Nachteile sind sicherlich die jährlichen Gebühren, die in der Regel zwischen zwei und vier Prozent liegen. Darüber hinaus musst du noch das Emittenten-Risiko beachten. Kaufst du beispielsweise Gold-Zertifikate und der Herausgeber meldet Konkurs an, verlierst du dein Vermögen. Daher empfiehlt sich ein Investment nur für mutige Privatanleger, deren Depots breit diversifiziert sind.
Interessierst du dich für Goldwertpapiere, sind möglicherweise auch ETCs oder Exchange Traded Commodities interessant. Im Gegensatz zu Zertifikaten ist deren Ausfallrisiko deutlich geringer. Gleichzeitig kannst du dir die von dir gekaufte Goldmenge auf Wunsch in physischer Form ausliefern lassen.
Jedoch fallen beim Kauf und bei der Aufbewahrung von ETCs wieder Kosten an. Letztere machen pro Jahr einen bestimmten Prozentsatz deiner angelegten Summe aus. Lässt du dir das über den ETC erworbene Gold außerdem zusenden, werden meist hohe Liefergebühren und Versicherungskosten fällig. Ein weiteres Problem dieser Produkte ist bereits von den Zertifikaten bekannt: Bei einer Pleite des Emittenten verlierst du auch hier wieder dein investiertes Kapital.
Physisches Gold oder Fonds? Dein Warum entscheidet
Es verwundert nicht, dass sich Gold einer regen Beliebtheit unter Börsianern und klassischen Sparern erfreut. Schließlich bietet das Edelmetall vergleichsweise verlässlichen Schutz vor der Inflation. Zusätzlich sieht sein Chartverlauf vielversprechend aus. Eventuell fragst du dich an dieser Stelle, warum Gold mit Blick auf diese Vorteile nicht zum Standardwert in jedem Depot zählt. Die Antwort ist:
Ein Investment in physisches Gold lohnt aufgrund des Ausgabeaufschlags erst ab größeren Mengen. Werden beispielsweise kleine Goldmünzen erworben, sind die Opportunitätskosten schlicht zu hoch. Auch erhältst du bei physischem Gold keine Dividenden. Du müsstest deinen Bestand also verkaufen, wenn du Geld herausziehen möchtest.
ETCs oder Zertifikate sind aufgrund ihrer Struktur im Vergleich zu anderen Assetklassen mit einem höheren Risiko verbunden. Daher eignen sie sich nur für erfahrenere Anleger mit starken Nerven. Ob physisches Gold oder Gold-Fonds besser sind? Das lässt sich aufgrund der verschiedenen Eigenschaften nicht pauschal beantworten. Es kommt schlicht darauf an:
Möchtest du beispielsweise regelmäßig kleinere Summen in Gold anlegen, sind ETCs aufgrund der geringeren Opportunitätskosten vermutlich ertragreicher als Münzen. Jedoch ist bei Ersteren das Emittenten-Risiko gegeben. Letztere musst du hingegen sicher und damit eventuell kostenintensiv aufbewahren.
Es gilt also, die Vor- und Nachteile für dich abzuwägen. Überlege dir, warum Gold Teil deines Portfolios sein soll. Möchtest du jederzeit Zugriff darauf haben? In diesem Fall wird ein Goldbarren im Bankschließfach dieses Bedürfnis erfüllen können. Magst du lediglich von steigenden Kursen profitieren? ETCs könnten für dich als Privatanleger eine bessere Wahl sein. Unsere Goldpreis Prognose findest du hier.
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