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Ist Smartbroker wirklich der größte Neo-Broker Deutschlands?

In den letzten Jahren gab es einen wahren Boom an Neo-Brokern. Denn in Deutschland stieg die Aktionärsquote nach der Corona-Pandemie wieder an. Dies zog immer mehr Unternehmen auf den Plan, die nun ein Brokerage-Angebot etabliert haben.

Smartbroker, Scalable Capital, Trade Republic und Co. sind nur einige deutsche Broker, die sich insbesondere bei jüngeren Kunden großer Beliebtheit erfreuen. Denn die Gebühren sind deutlich günstiger als bei der Direktbroker-Konkurrenz. Darüber hinaus ist es bei den Neo-Brokern möglich, komfortabel via Smartphone in die einzelnen Vermögenswerte zu investieren.

Beim Smartbroker* handelt es sich um einen Onlinebroker, der Ende 2019 sein Angebot gelauncht hat. Die Plattform Wallstreet Online steht dabei hinter dem Smartbroker. Hat sich der Smartbroker in den letzten Jahren wirklich zum größten Neo-Broker Deutschlands entwickelt?

Auf der Münchner Kapitalmarkt Konferenz hat Roland Nicklaus, CFO der wallstreet:online AG, spannende Einblicke zum Smartbroker* gegeben. Im folgenden Beitrag werfen wir einen Blick auf die aktuellen Zahlen des Neo-Brokers. 

Neobroker greifen traditionelles Bankengeschäft an

Zunächst einmal ist es spannend, das Verhältnis zwischen traditionellen Banken und Online- bzw. Neobrokern zu betrachten. In Deutschland dominieren noch immer die traditionellen Anbieter, wenn es um die Verwahrung des inländischen Vermögens geht, obgleich die innovativen Anbieter schnell Boden gutmachen. Aktuell dürften die Sparkassen, Volksbanken und traditionellen Finanzakteure rund 900 bis 1000 Milliarden Euro verwahren.

Demgegenüber haben die modernen Onlinebroker wie comdirect, Consorsbank oder Flatex ein Kundenvermögen von rund 300 Milliarden Euro. Die Neobroker Trade Republic, Smartbroker und Co. verwahren aktuell lediglich rund 30 Milliarden Euro – dieser Anteil dürfte sich in Zukunft jedoch zugunsten der Letztgenannten verschieben.

Smartbroker führt bei Assets under management

AUMs sind die Assets under Management oder das verwaltete Vermögen. Für Finanzanbieter handelt es sich dabei um eine entscheidende, finanzielle Kennzahl, um die Entwicklung des eigenen Unternehmens zu bewerten. Der Smartbroker* verweist selbst darauf, dass man nach AUMs in Deutschland der größte Neobroker ist. Rund 10 Milliarden Euro werden aktuell von Smartbroker verwahrt – zum Vergleich gibt Trade Republic die AUMs mit rund sechs Milliarden und Scalable Capital mit rund vier Milliarden Euro an.

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Hier ist insbesondere auch das Momemtum beim Smartbroker stärker als bei der Konkurrenz. Denn andere Neo-Broker sind schon länger auf dem Markt. Seit dem Markteintritt kann der Smartbroker jeden Monat fünfmal mehr AUMs als Scalable Capital einsammeln oder erhält ungefähr die gleiche Anzahl Kundengelder, wie alle anderen Neobroker zusammen. Somit ist Smartbroker nach verwahrten Kundengelder tatsächlich der größte Neo-Broker Deutschlands.

Bei Kundenzahl hat Smartbroker das Nachsehen  

Allerdings handelt es sich bei Smartbroker* nicht um den größten Neo-Broker Deutschlands, wenn die Anzahl der Kunden entscheiden soll. Mittlerweile hat Trade Republic deutlich mehr als eine Million Kunden. Allerdings adressiert Trade Republic eine andere Zielgruppe als Smartbroker. Daher dürfte auch der Umstand stammen, dass Trade Republic einen deutlich höheren Bekanntheitsgrad aufweist.

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Denn der Smartbroker hat sich in der Vergangenheit gegen aggressive Marketingkampagnen entschieden – ganz im Gegensatz zu Trade Republic oder Scalable Capital. Augenscheinlich hat man dennoch besser situierte Kunden gewonnen, da man nach dem verwahrten Vermögen die deutsche Nummer 1 für Neo-Brokerage ist.

Ist Smartbroker nun der größte Neo-Broker Deutschlands?

Die Antwort auf diese Frage kommt immer auf die Perspektive an. Wenn es um die Anzahl der Kunden eines Neobrokers geht, ist Trade Republic die deutsche Nummer 1. Allerdings dürfte es für die Verantwortlichen deutlich wichtiger sein, welches Kundenvermögen beim Broker investiert wird.

Hier kann der Smartbroker* aktuell rund 35 % des gesamten Marktanteils für Neobroker für sich beanspruchen. Es bleibt spannend, wie sich dieser Marktanteil entwickelt, wenn die Neobroker in ihrer Gesamtheit immer mehr Kunden für sich gewinnen können und die Assets under Management kräftig ansteigen.

Den kompletten Vortrag von Roland Nicklaus, CFO der wallstreet:online AG, gibt es hier:

Daniel Robrecht
Daniel Robrecht
Nach meinem Rechtswissenschaften- und Management-Studium habe ich meinen Fokus auf die Finanzwelt gerichtet. Seitdem schreibe ich täglich für unterschiedliche Plattformen über Themen rund um Aktien, ETFs, Kryptos und Investieren.

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