Zunächst war es als eine Art Scherz gedacht. Doch dann legte ein Fondsmanager wirklich den Inverse Jim Cramer ETF auf. Der Fonds bildet genau das Gegenteil ab, was der bekannte US-Moderator der CNBC-Sendung „Mad Money“ empfiehlt. Denn Jim Cramer lag in der Vergangenheit häufig falsch.
Mindestens 80 % der Anteile sollen fortlaufend investiert sein, um genau die gegenteilige Performance zu erreichen, die Anleger mit Jim Cramers Investmentempfehlungen erhalten. Wenn Jim Cramer beispielsweise Aktien zum Kauf empfiehlt, werden diese leer verkauft, um die gewünschte negative Korrelation zu erhalten.
Jim Cramers Investmentempfehlungen liegen immer häufiger falsch
Zweifelsfrei gibt es einen guten Grund, warum Jim Cramer Moderator bei CNBC ist und durchaus unter Investoren bekannt ist. Denn früher tradete Cramer hauptberuflich für Goldman Sachs und hatte auch einen eigens Fonds. Seine eigene Website verkaufte er für rund 15 Millionen $. Zwischenzeitlich konnte Jim Cramer über 500.000 Menschen vor die Fernsehbildschirme bringen. Mit seiner emotionalen Moderation hat Jim Cramer zweifelsfrei Anziehungskraft, für viele Zuschauer dürfte dies der Hauptgrund sein, die TV-Show „Mad Money“ zu gucken.
Doch mittlerweile liegt der US-Moderator schlichtweg immer häufiger falsch. Zum All-Time-High empfahl Jim Cramer die Netflix Aktie als Kauf, die Coinbase Aktie bot im Bullenmarkt für Cramer signifikante Risiken und stieg im Anschluss um über 50 %.
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Der Inverse Jim Cramer ETF
Bei all der Öffentlichkeit, der Jim Cramer zuteilwird, ist der Erfolg des Inverse Jim Cramer ETFs kein Wunder. Auf Twitter folgen schon über 170.000 Menschen dem Account. Sarkastisch gab es kürzlich einen Tweet hinsichtlich der Hoffnung, dass Jim Cramer aktuell bearisch unterwegs ist. Denn das würde wohl einen bullischen Aufschwung bedeuten, wenn man dem Konzept des Inverse Jim Cramer ETFs folgt.
Happy New Year to all, I hope Jim is bearish on your portfolios in 2023!
— Inverse Cramer (Not Jim Cramer) (@CramerTracker) December 31, 2022
Zuletzt gab es im Oktober 2022 ein Update, nach welchem die Performance des ETFs in einem schwierigen Marktumfeld die eigenen Erwartungen übertroffen habe. Beispielsweise wurden zu diesem Zeitpunkt Disney, Starbucks, Amazon oder Microsoft im Jim Cramer Inverse ETF geshortet. Allerdings sollte man wohl anführen, dass in einem Bärenmarkt ein Portfolio, das eher auf der Short-Seite agiert, zweifelsfrei Vorteile bietet.
Jim Cramer ist natürlich mittlerweile ebenfalls auf den ETF aufmerksam geworden. Dabei spielt er mit dem Exchange Traded Funds, der gegen seine Investmentempfehlungen wettet. Neulich postete er auf Twitter einen Beitrag, den er süffisant mit Smileys versah. Meint er seine Investmentempfehlungen jetzt ernst oder möchte er den Machern des Jim Cramer ETFs die Arbeit erschweren?
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Mit einer Fondsauflage in 2022 ist die Laufzeit schlichtweg noch zu kurz, um fundiert die Erfolgsaussichten zu beurteilen. Zweifelsfrei ist Jim Cramer nicht für seine Treffsicherheit bekannt. Doch ob eine inverse Strategie wirklich langfristig Erfolg versprechend ist und den Markt outperformt, muss noch dahingestellt bleiben. Und schließlich ist genau diese Outperformance des Markts das Ziel aller aktiver handelnder Anleger. Dass man nur die Investmentempfehlungen von Jim Cramer schlägt, darf bei aller Hassliebe für den legendären US-Moderator niemals zum primären Ziel werden.