Die letzten Handelstage sahen für den weltweiten Aktienmarkt nicht gut aus. Auch wenn heute eine Gegenbewegung erfolgte, könnte der Abverkauf weiter gehen. Viele Aktienkurse korrigierten stark, doch auch der Gesamtmarkt musste im Jahr 2022 bereits einiges an Marktkapitalisierung abgeben.
Dabei gibt es durchaus vielfältige Gründe, warum sich Anleger aktuell aus dem Aktienmarkt zurückziehen. Warum fallen die Aktien gerade? Fünf mögliche Gründe gibt es im folgenden Beitrag.
Zinsangst und hohe Inflation
Die Politik des lockeren Geldes und die Corona-Pandemie zollen in der letzten Zeit ihren Tribut. Die Inflation steigt weltweit an und erreicht teilweise Inflationsraten, die es in den letzten Jahrzehnten nicht gab. Nun wird insbesondere die US-amerikanische Notenbank auf die steigende Inflation reagieren. Zinserhöhungen für das Jahr 2022 stehen fest. Allerdings gibt es noch Unsicherheit, wie stark die FED die Zinsen erhöht und mit welcher Gewalt die Zinswende den Aktienmarkt trifft. Die nächste Sitzung der US-Notenbank dürfte zumindest mehr Klarheit über die weiteren Schritte bringen. Bis zu vier Zinserhöhungen könnten anstelle der ursprünglich angedachten drei Schritte erfolgen.
Durchwachsene Quartalsergebnisse
Eine erste Korrektur folgte auf den Beginn der neuen Quartalssaison. Denn insbesondere Tech-Unternehmen wie Netflix oder Peloton zeigten bei einem Blick in ihre Geschäftsbücher, dass man den Erwartungen der Analysten und des Marktes nicht gerecht werden konnte. Trotz aktueller Gegenbewegung verlor die Netflix Aktie beispielsweise in den ersten drei Wochen des Börsenjahres 2022 einen Drittel ihres Werts.
Omikron-Variante der Corona-Pandemie
Aktien jetzt verkaufen oder halten? Bei dieser Frage spielt auch die Omikron-Variante eine entscheidene Rolle. Die Corona-Pandemie hält die Welt seit rund zwei Jahren im Atem. Die neue Omikron-Variante sorgt erneut für eine schnelle Verbreitung des Virus. Die Infektionszahlen explodieren weltweit, obgleich vieles darauf hindeutet, dass die Hospitalisierung nicht im gleichen Ausmaß ansteigt. Nichtsdestotrotz haben viele Anleger auf ein Ende der Pandemie und eine zunehmende Normalisierung gehofft. Doch das Ende der Pandemie ist auch Anfang 2022 noch in weiter Ferne.
Abbau einer Überbewertung
Im Jahr 2021 haussierte der Aktienmarkt trotz weltweitem Pandemiezustand. Beispielsweise stieg der weltweite Index MSCI World um rund 33 %. Viele Einzelaktien profitierten noch stärker und eilten ihrer fundamentalen Entwicklung weit voraus. Daraus resultierte auch mit Blick auf das niedrige Zinsniveau eine historisch hohe Bewertung. Doch diese wird nun zunehmend abgebaut. Während es zuvor eine Übertreibung nach oben gab, sieht es nun bei vielen Aktien anders aus. Mittelfristig dürfte sich die Entwicklung der Aktienkurse wieder der Gewinnentwicklung der Unternehmen anpassen.
Mögliche Eskalation des Ukraine-Konflikts
Zugleich gibt es mit dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine auch einen geopolitischen Grund, der zuletzt die Aktienmärkte belastete. Der russische Leitindex fiel beispielsweise auf den gleichen Stand wie im Jahr 2020. Denn viele Experten fürchten einen russischen Einmarsch in der Ukraine. Sowohl die russische Börse als auch die russische Währung geraten aktuell unter Druck.
Zuletzt nahmen Anzeichen zu, die auf einen Krieg in der Ukraine hindeuten könnten. Allerdings verweisen viele Experten auch darauf, dass der russische Präsident Putin bluffen könnte. Die Bewertung der Sachlage erfolgt äußerst unterschiedlich. Da für Anleger Ungewissheit fast am schlimmsten ist, ziehen sie sich aus dem Aktienmarkt zurück und erhöhen die Cash-Quote. Denn auch der Kryptomarkt brach zuletzt deutlich ein.
Warum fallen die Aktien gerade?
WArum sinken alle Aktien? Eindeutig lässt es sich kaum beurteilen, warum die Aktien gerade fallen. Denn zahlreiche Faktoren wirken auf die Emotionen der Anleger ein, die nun ihren Kapitaleinsatz in der Assetklasse Aktien sukzessive reduzieren. Kurz- und mittelfristig lässt sich die Entwicklung am Aktienmarkt nicht sicher vorhersagen. Doch langfristig dürften die Anleger profitieren, die in der Korrektur, die möglicherweise noch etwas andauert, mutig agieren und ihre Aktienposition ausbauen, nicht reduzieren!
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