NewsKaufen, wenn die Kanonen donnern: So etablierst du das richtige Börsen-Mindset

Kaufen, wenn die Kanonen donnern: So etablierst du das richtige Börsen-Mindset

Die Börse ist weniger rational, als es den meisten Anlegern lieb ist. So ist es keine Seltenheit, dass sich die Kurse vom tatsächlichen Wirtschaftsgeschehen entkoppeln. Irgendwann jedoch gleichen sie sich wieder an – ein Rücksetzer oder Crash ist dann häufig die Folge. Das richtige Mindset bestimmt nicht nur in diesem Fall darüber, ob sich dein Depot tiefrot oder saftig grün färbt. Es hilft dir vielmehr dabei, den Kursrückgang für deinen langfristigen Vermögensaufbau zu nutzen.

Denn klar ist: Ein Crash ist eine exzellente Gelegenheit, Aktien von Qualitätsunternehmen günstig zu kaufen. Eine essenzielle Voraussetzung hierfür ist das richtige Börsen-Mindset. Was zeichnet es aus? Und wie kannst du es etablieren?

Was ist Mindset im Kontext der Börse?

Mindset ist ein Wort, dessen Bedeutung dein Leben nachhaltig verändern kann. Es beschränkt sich nicht nur auf die Börse, sondern beeinflusst zahlreiche Lebensbereiche. So gibt es das optimale Mindset für den Sport, Liebesbeziehungen oder das Unternehmertum. Unabhängig des Wirkungsbereichs beschreibt es eine positive innere Haltung zum Themengebiet. Im Sport wäre das beispielsweise, den sorgsam erstellten Trainingsplan trotz Einwänden des inneren Schweinehunds durchzuziehen.

In den Kontext des Börsenhandels übertragen ist es ähnlich. Mindset beschreibt auch hier deine Einstellung und das, was du daraus machst. Idealerweise erzielst du die Ergebnisse, die du erreichen möchtest – oder zumindest eine abgespeckte Variante davon. Hast du das falsche Börsen-Mindset, wirst du hingegen Probleme beim Erzielen einer guten Rendite haben.

Das Verlierer- und Gewinner-Mindset im Vergleich

Wer an der Börse tätig ist, möchte Geld verdienen. Das mag zwar berechnend klingen, doch ist es nicht. Schließlich unterstützt das im Wertpapierhandel zur Verfügung gestellte Geld Unternehmen auch dabei, Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen.

Nun bewegt sich die Wirtschaft nie linear, sondern ist Schwankungen unterworfen. In manchen Jahren floriert sie, dann kühlt sie merklich ab. Wenn sich die Börsenkurse und eine schlechte wirtschaftliche Lage an einem bestimmten Punkt angleichen, fallen die Kurse. Tritt dieser Fall ein, entstehen oft Panikverkäufe. Vor allem unerfahrene Anleger veräußern dann die im Minus stehenden Wertpapiere, um ihre Verluste zu begrenzen. Das ist ein Beispiel für ein kontraproduktives Börsen-Mindset. Warum?

Verkaufst du Aktien in einem Crash, realisierst du deine Verluste. Du veräußerst die Aktie also zu einem schlechten Preis, wobei du zukünftig nicht mehr an Kurssteigerungen oder Dividenden-Ausschüttungen partizipieren kannst. Auch musst du nun bei einem ausgeschöpften Freibetrag Steuern zahlen. Diese Kosten schmälern deine Rendite deutlich.

Hast du hingegen das Gewinner-Mindset, kaufst du im Falle eines Crashs nach. Du weißt, dass es an der Börse langfristig gesehen bergauf geht. Da du auf Qualitätsaktien setzt, kannst du dich im Prinzip also entspannt zurücklehnen. Zwar kann es sein, dass du bei stark donnernden Kanonen durchaus überlegst, ob bei diesem Einbruch nicht doch alles anders ist. Deine im Vorfeld zurechtgelegte Strategie hindert dich jedoch daran, eine Verkaufsorder abzugeben. Zum Glück, denn nur wenige Wochen später erholen sich die Kurse wieder.

So etablierst du dein starkes Börsen-Mindset

Emotionen vergiften das Depot der meisten Anleger. Gier und Angst wirken sich dabei am schlimmsten auf die Rendite aus.

Gier: FOMO oder Fear Of Missing Out beschreibt die Angst, eine exzellente Anlagegelegenheit zu verpassen. Wirst du gierig, agierst du nicht länger rational. Du gehst höhere Risiken ein und blendest das eigentlich unübersehbare Risiko einer Investition aus. Spekulationsblasen sind hierfür ein gelungenes Beispiel.

Um FOMO zu vermeiden, solltest du dir zunächst bewusst machen: An der Börse gibt es rund um die Uhr hervorragende Investitionsmöglichkeiten. Du musst also keiner Aktie hinterherjagen, sondern lediglich die Augen offen halten. Lasse dich insbesondere nicht von Hypes anstecken. Ist eine Kaufgelegenheit der breiten Öffentlichkeit bekannt, ist es für einen Kauf in der Regel zu spät.

Vermeidest du Gier erfolgreich, ist die Basis für dein erfolgreiches Börsen-Mindset gelegt. Anschließend solltest du die richtigen Schritte gegen deine Angst vor Verlusten unternehmen.

Schritt für Schritt zur hohen Rendite

Angst entsteht an der Börse oft durch Unwissenheit und wenig Erfahrung. So sind viele neue Anleger felsenfest davon überzeugt, dass sie nie in einem Crash verkaufen würden. Donnern die Kanonen schließlich, werden sie plötzlich von Angst übermannt – durchzuhalten klang in der Theorie schlicht einfacher, als es in der Praxis ist.

Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, deine Ängste an der Börse aufzulösen. Die Grundlage hierfür bildet das ausschließliche Investieren von Geld, das du im schlimmsten Fall auch verlieren könntest. Dieser Fall tritt bei einer durchdachten Diversifikation zwar selten ein. Dennoch besteht die Chance auf einen Totalverlust insbesondere bei Einzelwerten.

Merke: Wenn du trotz eines tiefroten Depots deinen Lebensstandard aufrechterhalten kannst, nimmt dir das viel Unsicherheit.

Anschließend geht es darum, Erfahrungen zu sammeln. Diese kannst du dir nicht aus Büchern anlesen. Du musst investiert sein, um langfristig angstfrei an der Börse agieren zu können. Bringe dein Geld daher in Tranchen aufs Handelsparkett, um dich an die natürlichen Kursschwankungen zu gewöhnen. Ist das geschafft, kannst du den nächsten Schritt gehen:

Du investierst einen überschaubaren Betrag, wenn die Kanonen leicht donnern. Erstelle dir hierfür am besten eine Strategie mit deinem persönlichen Investment-Case. So könntest du eine Aktie oder einen ETF immer dann nachkaufen, wenn die Kurse um 3 %, 5 % oder 10 % zurückgehen. Diese Vorgehensweise gibt dir die nötige Gelassenheit im Falle eines echten Crashs.

Fachredaktion
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