KryptoDer Krypto-Boom: Eignen sich digitale Währungen als Ergänzung zu Aktien? 

Der Krypto-Boom: Eignen sich digitale Währungen als Ergänzung zu Aktien? 

Der Kryptoboom der Jahre 2020/2021 hat die digitalen Währungen in die öffentliche Aufmerksamkeit zurückgeholt. Zwischenzeitig prangte der Bitcoin auf dem Titelbild der Bild-Zeitung, immer häufiger hörte man Gespräche über die neumodernen Kryptowährungen und deren Zukunftspotentiale. Während die Krypto-Fans auf revolutionäre Veränderungen pochen, sehen die Skeptiker den Krypto-Sektor eher kritisch.

Aus Anlegerperspektive stellt sich demgegenüber die Frage, ob sich digitale Währungen als Ergänzung zu Aktien eignen. Denn natürlich wissen wir, dass der Aktienmarkt langfristig die beste Rendite bietet. Darüber hinaus würde wohl niemand auf die Idee kommen, in puncto Altersvorsorge oder Vermögensaufbau alles auf die Krypto-Karte zu setzen. Doch ist eine kleine Beimischung eine sinnvolle Idee?

Kryptowährungen im Renditedreieck

Um eine Assetklasse zu beurteilen, eignet sich das Renditedreieck, das aus Risiko, Rendite und Liquidität besteht. Eine Rendite ist bei Kryptowährungen kaum prognostizierbar, allerdings sind die Chancen enorm. Das Gleiche gilt für das Risiko, dieses ist deutlich höher als bei Aktien. Der Totalverlust des Krypto-Investments droht.

Mit der Liquidität ist es etwas schwieriger. Dank Aufbewahrung auf dem eigenen Wallet und Krypto-Handelsplätze, die 24/7 geöffnet sind, sind die Kryptos grundsätzlich sehr liquide. Anleger können diese jederzeit verkaufen und in Fiat-Geld tauschen. Doch die hohe Volatilität der digitalen Währung stellt die Krypto-Besitzer vor ein Problem. Denn niemand würde die Coins gerne am Tiefpunkt der Entwicklung verkaufen, nur weil er gerade dringend Geld benötigt.

Kryptowährungen: Alles oder nichts?

Letztendlich gibt es bei Kryptowährungen nur zwei mögliche Entwicklungen. Entweder sind diese in 10, 20 oder 30 Jahren vollkommen akzeptiert und prägen unsere Gesellschaft. Oder die digitalen Währungen setzen sich nicht durch und sie verfallen wertlos. Da der Totalverlust droht, sollten Anleger immer nur den Teil ihres Portfolios in Kryptos investieren, den sie zu verlieren bereit sind.

Die Vielfalt der Kryptos

Als Investment spannend sind die Kryptowährungen noch aus einem weiteren Grund. Denn der Krypto-Markt bietet weitaus mehr als die Leitwährung Bitcoin, die sich möglicherweise als Mittel zur Wertaufbewahrung durchsetzen könnte.

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Demgegenüber gibt es mannigfaltige Krypto-Projekte, die auf unterschiedliche Anwendungsszenarien setzen. Ethereum ist die führende Blockchain für Smart Contracts. Konkurrenten wie Cardano, Solana oder Polkadot wollen Ethereum jedoch das Rennen streitig machen. Ripple setzt auf die Zusammenarbeit mit Banken, um den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr zu beschleunigen. Spannende Projekte wie VeChain (Logistik), Filecoin (Datenspeicherung) und viele weitere gibt es ebenfalls. Anleger haben somit die Qual der Wahl und können sich für das Projekt entscheiden, dem sie die besten Erfolgschancen zumessen.

Geringe Korrelation zu anderen Assets

Ein weiteres Argument für die Integration von Kryptowährungen in das eigene Portfolio ist die überschaubare Korrelation zu anderen Assets. Denn Aktien und Kryptowährungen haben nicht viel miteinander gemeinsam. Vielmehr könnten gerade die Kryptos steigen, wenn das Vertrauen in die Wirtschaft sinkt. In der Vergangenheit kam es beispielsweise zu Bullenmärkten bei den Kryptos, während der Aktienmarkt eher seitwärts lief.

Kryptowährungen angemessen gewichten

Es gibt gute Gründe, um Kryptowährungen im Portfolio aufzunehmen und Aktien sinnvoll zu ergänzen. Doch nur in einer angemessenen Gewichtung ist dies empfehlenswert. Die Kryptos sollten je nach Risikoaffinität keinesfalls mehr als 10 % des Depots ausmachen. Eher empfehlen sich jedoch 5 % als Obergrenze.

Kryptowährungen diversifizieren

Zugleich sollten auch Krypto-Fans nicht alles auf eine Karte setzen. Bitcoin und Ethereum sind die Basis-Investments unter den Kryptowährungen. Mit vielversprechenden Projekten können Anleger ihre Chancen erhöhen und zugleich die Risiken streuen. Dann haben sich Kryptowährungen einen kleinen, aber feinen Platz im Portfolio verdient.

Fachredaktion
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