NewsAlles, was Du als Anfänger über Aktien wissen musst

Alles, was Du als Anfänger über Aktien wissen musst

Aktien sind in aller Munde. Selbst Menschen, die ansonsten nichts mit Aktien am Hut haben, dürften über die Nachrichten ständig von ihnen hören. Doch was ist eine Aktie eigentlich und warum sind manche von ihnen so wertvoll? Hier erfahren Anfänger alles, was man über Aktien wissen muss.

Was ist eine Aktie?

Bei einer Aktie handelt es sich um einen Anteil an einem Unternehmen. Wer eine oder mehrere Aktien eines Unternehmens besitzt, besitzt auch dementsprechend viele Anteile an dem Unternehmen.

Geht ein Unternehmen an die Börse, gibt es jeweils eine gewisse Anzahl an Aktien zu einem Ausgabepreis aus. Wie viele Aktien eines Unternehmens jeweils genau im Umlauf sind, kann schwanken. Für gewöhnlich sind es jedoch Millionen oder gar Milliarden. Durchschnittliche Aktionäre besitzen also nur einen geringen Anteil eines Aktienunternehmens. Großanleger können hingegen einen signifikanten Anteil der im Umlauf befindlichen Aktien besitzen.

Welche Rechte haben Aktionäre?

Der Besitz von Aktien ist mit gewissen Rechten für die entsprechenden Aktionäre verbunden. Unterschieden werden können diese in Verwaltungsrechte, Vermögensrechte und Nebenrechte.

Die wichtigsten Verwaltungsrechte sind das Recht, an der alljährlichen Hauptversammlung teilzunehmen und dort entsprechend abzustimmen. Aktionäre, die sich auf der Hauptversammlung zu Wort melden möchten, um beispielsweise eine Frage zu stellen, müssen dies vorher schriftlich anmelden.

Mit dem dazugehörigen Stimmrecht können Aktionäre Einfluss auf wichtige Unternehmensentscheidungen nehmen. So können sie z. B. über die Verwendung des erzielten Gewinns, Käufe und Verkäufe von Unternehmens(segmenten) sowie die Entlastung des Vorstandes abstimmen. Jedem Aktionär steht dabei ein Stimmenanteil zu, welcher mit der Zahl der in seinem Besitz befindlichen Aktien korrespondiert. Allerdings ist nicht jede Aktie mit einem solchen Stimmrecht verbunden – dazu weiter unten mehr.

Zusätzlich dazu verfügen Aktionäre über ein Auskunftsrecht. Sie müssen also einmal jährlich (auf der Hauptversammlung) über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens sowie die wirtschaftlichen Prognosen informiert werden.

Darüber hinaus haben Aktionäre das Recht, gemäß ihrem jeweiligen Anteil an der Gewinnausschüttung eines Unternehmens beteiligt zu werden. Auch hier gibt es Unterschiede je nach Aktie. Zwar sind Aktienunternehmen nicht dazu verpflichtet, die von ihnen erzielten Gewinne an ihre Aktionäre auszuschütten. Viele tun dies jedoch, um die Aktionäre zufriedenzustellen.

Weiterhin haben Aktionäre im Falle einer Kapitalerhöhung ein allgemeines Bezugsrecht. Möchte ein Unternehmen mehr Kapital einsammeln, in dem es später zusätzliche Aktien ausgibt, dürfen bestehende Aktionäre Aktien entsprechend ihrem bisherigen Anteil am Grundkapital beziehen. Dadurch wird verhindert, dass das Kapital der Altaktionäre verwässert wird.

Als Letztes haben Aktionäre im Falle einer Auflösung des Unternehmens das Recht auf Abwicklungsvermögen.

Welche Pflichten haben Aktionäre?

Mit dem Aktienbesitz können auch gewisse Pflichten verbunden sein. Wer die Aktie eines Unternehmens zeichnet, muss diese auch entsprechend bezahlen.

Daneben besteht die sogenannte Treuepflicht. Aktionäre müssen auf die Interessen des Unternehmens sowie seiner anderen Aktionäre Rücksicht nehmen. Sie dürfen sich daher beispielsweise nicht auf Kosten des Unternehmens selbst bereichern. Dies ist vor allem für Gründer, Manager und Vorstände relevant, da diese oft selbst Aktien besitzen und direkten Einfluss auf die Geschicke des Unternehmens nehmen können.

Zusätzlich können Aktienemittenten noch selbst Pflichten festlegen. So können Unternehmen ihren Erstzeichnern beim Börsengang z. b. eine Haltepflicht auferlegen. Die Aktien müssen in diesem Fall für eine gewisse Mindestdauer gehalten werden, ehe man sie verkaufen kann.

Welche verschiedenen Aktienarten gibt es?

Aktie ist jedoch nicht gleich Aktie. Es gibt nämlich verschiedene Arten von Aktien. Unterscheiden lassen sich diese dabei anhand von zwei Kriterien: Stimmrecht und Übertragbarkeit.

Wie bereits weiter oben angeschnitten, ist nicht jede Aktie auch mit einem eigenen Stimmrecht versehen. Manche Unternehmen geben nämlich zwei unterschiedliche Arten von Aktien aus: Stammaktien und Vorzugsaktien.

Während Besitzer von Stammaktien die volle Bandbreite an Rechten inklusive dem Stimmrecht besitzen, sind Vorzugsaktien nicht mit einem solchen Stimmrecht verbunden. Um dies auszugleichen, zahlen manche Unternehmen den Besitzern von Vorzugsaktien eine etwas höhere Dividende.

Mit Blick auf die Übertragbarkeit von Aktien unterscheidet man zwischen Inhaberaktien, Namensaktien und vinkulierten Namensaktien.

Inhaberaktien sind die am weitesten verbreitete Forum von Aktien. Diese Aktien können frei gehandelt werden, ohne dass die Aktiengesellschaft darüber informiert werden muss.

Im Gegensatz dazu werden die Namen der Besitzer von Namensaktien in das Aktienbuch des Unternehmens eingetragen. Die entsprechenden Aktien lauten dann auf den Namen ihrer Besitzer. Werden diese verkauft, muss dies der Aktiengesellschaft mitgeteilt werden. Meistens übernimmt dies die Depotbank jedoch automatisch.

Eine Sonderform von Namensaktien sind vinkulierte Namensaktien. Bei diesen kann die Aktiengesellschaft den Verkauf auch ablehnen. Damit kann sie sich z. B. vor feindlichen Übernahmen schützen.

Welche Bedeutung hat der Aktienkurs?

Der Aktienkurs gibt schlicht den Preis einer Aktie an. Liegt der Kurs einer Aktie also beispielsweise bei 30 Euro, muss man 30 Euro für den Kauf einer einzelnen Aktie bezahlen. Der Preis wird dabei stets durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage ermittelt.

Gibt es mehr Menschen, die eine Aktie kaufen* wollen, als Verkäufer, steigt der Preis, da immer mehr Geld geboten werden muss, um sich gegenüber den anderen Kaufinteressenten durchzusetzen. Übersteigt hingegen die Zahl der Aktienbesitzer, die verkaufen wollen, die Zahl der Kaufinteressenten, sinkt der Aktienkurs allmählich, da potenzielle Käufer zu möglichst günstigen Konditionen kaufen wollen. Die genauen Mechanismen der Preisfindung können dabei jedoch je nach Börse variieren.

Wie kann man Aktien kaufen?

Um als Anfänger eine Aktie zu kaufen, benötigt man ein entsprechendes Wertpapierdepot. Solche Depots werden von Banken wie auch von Online-Brokern angeboten. Über diese kann man anschließend direkt Aktien kaufen und diese im Depot lagern. Der komplette Aktienhandel funktioniert mittlerweile online.

Wie verdient man mit Aktien Geld?

Es gibt zwei Möglichkeiten, wie man als Anfänger mit Aktien Geld verdienen kann. Zum einen kann man aus der Differenz zwischen dem Kaufs- und Verkaufspreis eine Rendite erzielen. Kauft man eine Aktie beispielsweise zu einem Kurs von 50 Euro und verkauft diese später, nachdem der Kurs auf 100 Euro gestiegen ist, macht man einen Gewinn von 50 Euro. Hiervon müssen natürlich noch die Gebühren für Broker und Handelsplatz abgezogen werden.

Anleger versuchen also, Aktien zu möglichst günstigen Preisen zu kaufen, in der Hoffnung, dass diese im Laufe der Zeit an Wert gewinnen. Es gibt dabei keine zeitliche Begrenzung, wie lange man eine Aktie halten kann.

Alternativ bzw. ergänzend dazu können Anleger aus den Dividenden, welche sie über ihre Aktien erhalten, eine Rendite erzielen. Dividenden werden einmal oder mehrmals im Jahr an die Aktionäre eines Unternehmens ausgezahlt. Ihre Höhe orientiert sich dabei meist am Gewinn des Unternehmens. Anleger, die in erster Linie auf Dividenden aus sind, suchen sich die Aktien von Unternehmen heraus, die besonders hohe Dividenden zahlen.

Fachredaktion
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