RatgeberMache niemals diese fünf Fehler bei der Aktienbewertung 

Mache niemals diese fünf Fehler bei der Aktienbewertung 

Über die letztendliche Rendite entscheiden zahlreiche Faktoren. Neben der Anlagedauer ist es nicht zuletzt auch der konkrete Kaufpreis, welcher eine Performance beeinflussen kann. Um beim Investieren in Einzelaktien einen passenden Einstiegszeitpunkt zu finden, setzen zahlreiche Anleger auf die Aktienbewertung. Dabei möchte man herausfinden, ob ein Unternehmen gerade günstig, fair oder teuer bewertet ist. Doch die Bewertung von Aktien ist schwieriger als man denkt. Zugleich gibt es einige Fehler, die insbesondere Anfängern regelmäßig unterlaufen. Im folgenden Beitrag findest du fünf beliebte Bewertungsfehler, die du bei der Aktien-Suche niemals machen solltest.

Folge nicht blind den Empfehlungen der Analysten!

Immer wieder liest man im Internet oder den Börsenmagazinen die neusten Empfehlungen der Analysten. Häufig hört es sich nicht schlecht an, wenn das Kursziel deutlich angehoben wird oder eine renommierte Bank eine Kaufempfehlung ausspricht. Doch nicht immer sind die Analysten auf der Höhe der Zeit. Manchmal folgen diese einfach der Kursentwicklung. Zugleich widersprechen sich die Empfehlungen der Analysten oftmals. Während die eine Bank ein Buy-Rating veröffentlicht, schätzt ein anderer Analyst die gleiche Aktie mit „Hold“ oder „Sell“ ein. Dies zeigt, dass sich kein Anleger bei der Aktienbewertung auf die Empfehlungen der Analysten verlassen sollte. Diese können für Inspiration sorgen und Bewertungsansätze aufzeigen – nicht mehr und nicht weniger!

Vergleiche nicht Äpfel und Birnen!

Bei der Aktienbewertung kommt es immer wieder zu Vergleichen mit anderen Unternehmen. Schließlich gibt es am Aktienmarkt unzählige Chancen, während das eigene Kapital zum Investieren naturgemäß begrenzt ist. Folglich solltest du darauf achten, dass du nur Gleiches mit Gleichem vergleichst. Wer das KGV von Amazon anschaut, sollte die Amazon-Aktie nicht als zu teuer bewertet erachten, nur weil das KGV bei der Allianz niedriger ist. Schließlich haben beide Unternehmen so gut wie nichts miteinander gemeinsam.

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Achte vielmehr darauf, dass du die gleichen Standards bei der Aktienbewertung verwendest. Das Gleiche gilt auch für eine historische Betrachtung. Naturgemäß können manche Bewertungskennzahlen anders ausfallen, wenn sich die fundamentale Situation des Unternehmens oder der gesamten Wirtschaft grundlegend verändert hat.

Ignoriere nicht die Geschäftsführung des Unternehmens!

Zugleich sollte die Aktienbewertung nicht ausschließlich auf den Kennzahlen basieren. Ein funktionierendes Unternehmen braucht mehr als ein gutes Geschäftsmodell in der Gegenwart. Wer langfristig investiert, muss darauf achten, dass sich die Unternehmen innovationsbereit und wandlungsfähig zeigen. Maßgeblich für dieses Potential ist die Geschäftsführung eines Unternehmens. Folglich sollten auch derartig weiche Faktoren in die Aktienbewertung einfließen. Es geht nämlich zuvorderst nicht um eine Bewertung der Aktien, sondern der dahinterstehenden Unternehmen. Bestenfalls ist die Geschäftsführung erfahren und vertrauenswürdig. Wenn diese zudem signifikant am Unternehmen beteiligt ist, sind steigende Aktienkurse auch im Interesse der Entscheidungsträger.

Verdränge keine Zweifel!

Niemals sollte man Zweifel bei der Aktienbewertung verdrängen, nur weil die Chance auf hohe Gewinne noch so groß scheint. Wer gewisse Kennzahlen bedenklich findet, den Verantwortlichen im Unternehmen nicht vertraut oder die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells in Frage stellt, sollte andere Chancen am Aktienmarkt suchen. Das Verdrängen von Zweifeln basiert oftmals auf emotionalen Entscheidungen. Die Gier nimmt überhand, sodass die Investmententscheidung nicht rational getroffen wird. Dies birgt das Risiko einer Fehleinschätzung des Unternehmens. Berechtigte Zweifel sind Warnzeichen, die mit einem hohen Risiko einhergehen. Die Aktienbewertung sollte immer rational und ehrlich erfolgen.

Kennzahlen sind wichtig, aber nicht alles!

Letztendlich können Bewertungskennzahlen einen groben Rahmen bieten, um erfolgreich in Aktien zu investieren. Wer langfristig am Aktienmarkt tätig ist und Aktien bestenfalls 10, 20 oder 30 Jahre halten möchte, sollte auf das große Ganze achten. Die engstirnige Aktienbewertung mit Kennzahlen sagt nämlich noch nichts darüber aus, ob das Unternehmen in ferner Zukunft noch erfolgreich wirtschaftet. Letztendlich macht es also die Kombination aus quantitativen Kennzahlen und qualitativen Faktoren, welche eine Aktienbewertung zu echtem Mehrwert bei der Geldanlage am Aktienmarkt macht.

Fachredaktion
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