VermischtesKredit für Aktien aufnehmen: Alle Vor- und Nachteile

Kredit für Aktien aufnehmen: Alle Vor- und Nachteile

Die einen sehen es als Vorteil, für die anderen ist es ein absolutes No-Go: Aktien zu kaufen und von den niedrigen Kursen profitieren. Aktien auf Kredit zu erwerben ist jedoch allerorts ein kontroverses Thema.

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Immer wieder ergeben sich äußerst günstige Gelegenheiten, um Aktienhandel zu betreiben – so auch zu den aktuellen Kurseinbrüchen, bedingt durch die Corona-Pandemie. Nun ist jedoch der Fall eingetreten, dass Sie Ihre Rücklagen bereits allesamt in Aktien investiert haben? Da ist der Gedanke naheliegend, die Aktienanteile kreditfinanziert zu erwerben. Doch bergen solche Geschäfte zahlreiche Risiken. Nachfolgend alle Vor- und Nachteile zum Aktienkauf auf Kredit.

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Die Vorteile des Aktienkaufs auf Kredit

Was für den Aktienkauf auf Kredit spricht

Grundsätzlich ist eine Rendite aus den gekauften Aktien niemals gewährleistet. Dies hängt hauptsächlich von der aktuellen Marktsituation sowie von den individuellen Investitionsmöglichkeiten ab. Eins steht aber fest: Aufgrund des aufgenommenen Kredits steht Ihnen zum Aktienkauf mehr Kapital zur Verfügung. Damit steigen die potenziellen Dividendenzahlungen, außerdem können auch die Kursgewinne entsprechend höher ausfallen.

Nennenswert ist zudem, dass die Transaktionskosten bei geringeren Aktienkäufen im Verhältnis viel höher als bei hohen Aktienkäufen sind. Bei der Kreditaufnahme sollten Sie jedoch unbedingt auf gute Konditionen sowie auf einen geringen Zinssatz achten. Einige Banken und Kreditinstitute bieten einen sehr niedrigen Zinssatz an – die Voraussetzung ist aber eine hohe Bonität.

Geliehenes Geld für Aktien

Entscheiden Sie sich für einen Kredit zwecks eines Aktienkaufs, so sollte im Vornherein klar sein, dass der Kreditbetrag inklusive der anfallenden Kreditzinsen letztendlich an die Bank zurückzuzahlen ist. Allerdings sind die Zinszahlungen ein lediglich geringes Problem, sofern Sie hohe Renditen aus den Aktienkäufen erwarten.

Kurseinbrüche aufgrund externer Faktoren

Die Corona-Pandemie trägt die Schuld an den Kurseinbrüchen? Sofern die Kurseinbrüche nicht in Zusammenhang mit nachhaltigen wirtschaftlichen Zusammenbrüchen stehen, kann sich der Aktienkauf auf Kredit tatsächlich lohnen. Dennoch sollten Sie bedenken, dass ein erfolgreicher Aktienkauf ebenso eine gewisse Erfahrung in jenem Bereich voraussetzt. Verfügen Sie dazu noch über ein gutes Markt-Timing, kann der Kredit aufgrund der Renditen womöglich schon zügig zurückgezahlt werden.

Die Nachteile des Aktienkaufs auf Kredit

Unsichere Prognosen

Selbst Experten können die Marktlage an der Börse nur sehr schwer einschätzen. Fremdfinanzierende Anleger spekulieren auf einen starken Anstieg der Aktienkurse. Doch bringen die Spekulationen ausschließlich im Erfolgsfall eine höhere Rendite. Prinzipiell handelt es sich beim eingehenden Risiko um eine 50/50-Chance.

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Achtung: Fremdfinanzieren Sie Ihre Aktienkäufe, so beachten Sie auch, dass das Geld nicht einmal in Ihrem Besitz ist – schließlich handelt es sich nicht um Ihr Eigenkapital.

Erst recht schwierig ist es, einen außerordentlichen Gewinn vorherzusehen. Schließlich sind die Marktentwicklungen nicht rational. So ist die Wahrscheinlichkeit höher, mit der Spekulation falsch zu liegen, als tatsächlich in die richtigen Aktien zu investieren.

Gefahr der Schuldenspirale

Die Witterung des „schnellen Geldes“ kann eine enorme Gefahr darstellen. Der Risikofall ist folgender: Die Kreditsumme reicht nicht mehr aus, folglich wird mehr Geld aufgenommen. Erst recht problematisch wird es, wenn es um die Kurse sehr schlecht steht und die Kreditraten in der Folge nicht mehr finanzierbar sind.

Bei dem Versuch, den Verlust wieder auszugleichen, möchte der Anleger entsprechend noch mehr Geld investieren – der nächste Kredit folgt und somit steigen auch die Schulden. Letztendlich droht der Totalverlust: Der Anleger ist hoch verschuldet und muss das Geld dennoch an das Kreditinstitut zurückzahlen.

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Der Aktienmarkt und die Psyche

Der Aktienmarkt ist von zahlreichen und ständigen Schwankungen betroffen (Volatilität). Entsprechend können hohe Kursabfälle auch zu schlaflosen Nächten führen. So wirkt die Psyche bei den getroffenen Entscheidungen mit: Leiden Sie an großen Verlustängsten (in diesem Fall Verlust des Geldes), ist es wahrscheinlich, dass dies zum Verkauf der Aktien führt – mit Verlust. Die Ursache für dieses Handeln ist, dass der Verstand in diesem Moment in den Hintergrund tritt.

Fazit

Die Aktien „auf Pump“ zu kaufen, kann sich durchaus lohnen. Doch sollte man hierbei genau wissen, was man tut. Anfängern in diesem Bereich ist dazu zu raten, die Investition vorerst mit dem eigenen zur Verfügung stehenden Geld zu tätigen. Konnten dann bereits einige Erfahrungen gesammelt werden, steht quasi nichts im Wege, das Glück mit dem Aktienkauf auf Kredit zu versuchen.

Allerdings kann jene Investition selbst bei den Erfahreneren nach hinten losgehen, wenn zu einem falschen Zeitpunkt in den Aktienmarkt eingestiegen wurde. Letztendlich muss jeder unter Abwägung seiner Chancen und Risiken seine ganz eigene Entscheidung treffen. Ein absolutes Richtig oder Falsch gibt es im Bereich der Aktien nicht.

Fachredaktion
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