Bereits am 04. Mai hat Johnson & Johnson die Konsumentensparte unter dem Namen „Kenvue“ an die Börse gebracht und dabei 9 % aller Kenvue Aktien verkauft – der anfängliche Kurs lag bei 22 $. Heute notiert die Kenvue Aktie bei rund 23,30 $.
Nun haben Aktionäre von Johnson & Johnson ein Umtauschangebot von ihren Brokern bekommen. Denn Aktionäre können jetzt ihre Johnson & Johnson Aktien im Zuge eines Split-offs umtauschen und erhalten dafür neue Kenvue Aktien. Maximal soll es für eine Johnson & Johnson Aktie 8,0549 Kenvue Aktien geben.
Wer nichts macht, behält übrigens seine Johnson & Johnson Aktien. Zugleich können Anleger natürlich die Kenvue Aktien auch einfach über die Börse kaufen.
Es geht ergo um einen Split-off. Ein Split-off bei börsennotierten Unternehmen bezeichnet eine Form der Unternehmensumstrukturierung, bei der ein Geschäftsbereich oder eine Tochtergesellschaft abgespalten und an die Aktionäre des Mutterunternehmens in Austausch für deren Aktien angeboten wird. Die Aktionäre haben dabei die Wahl, ihre Aktien im Mutterunternehmen zu behalten oder sie gegen Anteile der abgespaltenen Einheit zu tauschen.
Johnson & Johnson spaltet Kenvue ab: Das macht der Konsumgüter-Pharmakonzern
Kenvue agiert als Unternehmen im Bereich der Konsumenten-Pharma. Der Geschäftsansatz kombiniert Aspekte von Konsumgütern mit pharmazeutischen Produkten. Kenvues Angebote, die für den gesundheitlichen Gebrauch bestimmt und rezeptfrei sind, gliedern sich in Bereiche wie Selbstpflege, Grundgesundheit sowie Hautgesundheit und Schönheit. Etwa die Hälfte des Umsatzes von Kenvue stammt aus Nordamerika, wobei insbesondere der Hauptmarkt in den USA eine entscheidende Rolle spielt. Ein mögliches Wachstum wird durch verschiedene Faktoren angetrieben, darunter die wachsende Bedeutung von Kosmetik und Hautpflege und die gesundheitlichen Herausforderungen einer alternden Bevölkerung.
👍 Pro: Das spricht für das Umtauschangebot
- Gesundheitskonzerne befinden sich in einem moderaten Wachstumsmarkt
- Kenvue setzt ebenfalls auf Gewinnausschüttungen & Dividenden
- Sicheres Geschäftsmodell
- „Rabatt“ bei Umtausch
👎 Contra: Das spricht gegen das Umtauschangebot
- Weniger Preissetzungsmacht bei nicht verschreibungspflichtigen Produkten
- Kenvue ist in den wenigsten Marktsegmenten der Marktführer
- Kaum Umsatzwachstum in den vergangenen Jahren
- Hoher Goodwill bei Kenvue – Bilanzrisiken
- Starke Abhängigkeit von einzelnen Kunden
- Hohe Ausschüttungsquote
- Steuerliche Nachteile bei Umtausch der Aktien
Wer ist Johnson & Johnson?
Johnson & Johnson ist ein weltweit führendes Gesundheitsunternehmen, das in den Bereichen Pharmazeutika, Medizinprodukte und Konsumgüter tätig ist. Die Aktie von Johnson & Johnson ist bei Anlegern aufgrund ihrer stabilen Dividendenausschüttungen und der soliden Unternehmensgeschichte beliebt. Mit einer über 130-jährigen Geschichte hat sich das Unternehmen als zuverlässige Investition mit stetigem Wachstum erwiesen. Viele Investoren schätzen J&J als defensiven Wert in ihrem Portfolio, der auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten Beständigkeit bietet.
Das Unternehmen hat global etwa 156.000 Angestellte in über 60 Nationen. J&J vertreibt seine Erzeugnisse aus den Sektoren Consumer, Medical und Pharmaceuticals in rund 175 Staaten. Zum Portfolio gehören unter anderem Produkte für Baby- und Kinderpflege, Hautversorgung, Damenhygiene sowie Mittel gegen Allergien, Augenbeschwerden und Erkältungen. Einige ihrer renommierten Marken sind Bebe, Penaten, Neutrogena, o.b. und Imodium akut.
Fazit
Wer sich für das Umtauschangebot entscheidet, erhält ein weiteres, defensives Unternehmen mit einem gewissen „Rabatt“ durch die Zuteilung der Aktien. Problematisch könnte hier sein, dass das Finanzamt die Abspaltung als eine Art Verkauf & Neukauf interpretiert, sodass ggf. Steuern auf mögliche Buchgewinne bei den Johnson & Johnson Aktien anfallen.
Darüber hinaus bleibt Johnson & Johnson das führende Gesundheitsunternehmen der Welt mit starken Marken, einem attraktiven Cashflow und weniger Risiken. Mit Fokus auf Pharma- & Medizintechnik profitiert Johnson & Johnson von besseren Margen und einer stärkeren Wettbewerbsposition als die Konsumgütersparte Kenvue.
