In den vergangenen Jahren erfreute sich der Aktienmarkt bei der Geldanlage immer größerer Beliebtheit. In Deutschland – nicht gerade bekannt für risikofreudige Anleger – entschieden sich insbesondere junge Menschen für das Investieren in Aktien und damit gegen Geldsorgen im Alter, wenn man es denn richtig anstellt. Dennoch stiegen die Sorgen der Anleger in den letzten Wochen.
Die Zeit, in welcher nach dem Corona-Crash Aktien ausnahmslos stiegen, ist längst vorbei. Anleger, die erst im Jahr 2020 den Weg an die Börse fanden, müssen nun akzeptieren, dass Aktien kurz- und mittelfristig auch mal fallen können.
Dies macht es naturgemäß schwer, den besten Zeitpunkt für den Einstieg am Aktienmarkt zu identifizieren. Schließlich hätte wohl jeder Anleger gerne den Tiefpunkt erwischt. Doch eins vorweg – das jeweilige Low werden wohl nur die wenigsten Investoren treffen.
Trotz vorhandener Risiken könnte der Zeitpunkt Ende März 2022 perfekt sein, um wieder vermehrt Aktien & ETFs zu kaufen – obgleich es durchaus auch valide Argumente gibt, die eine weitere Korrekturbewegung für wahrscheinlich erachten.
Der Aktienmarkt Anfang 2022: Inflation, Zinsangst und Ukraine-Krieg im Fokus
Doch warum hat sich das Blatt Anfang 2022 am Aktienmarkt überhaupt gewendet? Hier lassen sich drei verschiedene Beweggründe identifizieren, die neben einer gänzlich normalen Korrekturbewegung an einem heiß gelaufenen Aktienmarkt die Kurse nach unten drückten.
Zunächst stieg die Inflation in weiten Teilen der Welt im Zuge der lockeren Geldpolitik der Notenbanken post-Corona deutlich an. Dies führte wiederum zur Ankündigung einiger Notenbanken, mit dem Tapering zu beginnen und in diesem Jahr das Zinsniveau sukzessive anzuheben.
Als wären diese Belastungen für die Assetklasse Aktien & ETFs noch nicht genug, kam es Ende Februar zum russischen Einmarsch in die Ukraine. Die internationalen Spannungen haben das geopolitische Umfeld durcheinandergewirbelt. Unsicherheit hinsichtlich der zukünftigen Weltordnung war noch nie ein guter Ratgeber für das Investieren am Aktienmarkt.
Bullenfalle oder Risiken bereits eingepreist?
Dennoch konnten zahlreiche Anteilsscheine in den vergangenen Tagen ihre Verluste nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs wettmachen. Doch wie kann man die jüngste Rallye bewerten? Handelt es sich um eine Bullenfalle im Bärenmarkt, sodass eine baldige Abwärtsbewegung folgt? Oder sind die Risiken schlichtweg eingepreist und der Boden für eine neue Aufwärtsrallye geebnet?
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Für beide Annahmen gibt es gute Argumente. Da eine abschließende Antwort nicht möglich ist, sollte die Entscheidung, ob und wann in den Aktienmarkt investiert wird, unabhängig davon erfolgen.
Langfristige Perspektive: Stocks only go up?!
Wer im Jahr 2022 mit dem Investieren in Aktien & ETFs zögert, sollte einen Schritt zurücktreten. Denn eine langfristige Perspektive hilft bei der erneuten Motivation, Aktien und ETFs zu kaufen. Schließlich dürften Ukraine-Krieg, Inflation oder Zinsanpassungen im Jahr 2022 in zehn Jahren keine Rolle mehr spielen. Wer an eine lebenswerte Welt glaubt, dürfte mit der Assetklasse Aktien weiterhin am besten fahren. Das Bevölkerungswachstum, eine angemessene Inflationsrate, technologische Innovationen und vieles mehr sprechen für langfristig steigende Aktienkurse.
„Time in the markets beats timing the market“
Zugleich kamen Studien in der Vergangenheit zum Ergebnis, dass das Timing des Aktienmarktes schlichtweg nicht funktioniert. Wer auf den perfekten Zeitpunkt für den Einstieg wartet, wird diesen regelmäßig verpassen, da sich kurzfristige Entwicklungen kaum sicher vorhersagen lassen. Die jüngste Rallye der letzten Wochen hätte wohl kaum jemand erwartet. Vorzugsweise investieren Anleger somit weiter in Aktien & ETFs. Wenn es das eigene Mindset in Krisen nicht zulässt, besser mit automatisierten Sparplänen.
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Sollte man jetzt in Aktien & ETFs investieren?
Ende März 2022 bleiben Aktien & ETFs weiterhin das Mittel der Wahl. Soweit das Auge reicht, sind keine ernstzunehmenden Alternativen ersichtlich. Dennoch kann es ratsam sein, die geopolitischen und ökonomischen Entwicklungen kurz- und mittelfristig im Auge zu behalten. Während mit breit gestreuten ETFs Chance und Risiko überschaubar bleiben, gibt es beim Stock-Picking attraktiv bewertete Unternehmen mit der Chance auf eine überdurchschnittliche Rendite.
Der US-amerikanische Payment-Anbieter PayPal, das deutsche Logistik-Unternehmen Kion Group, das südamerikanische E-Commerce-Unternehmen MercadoLibre oder der deutsche Gesundheitskonzern Fresenius sind nur eine kleine Auswahl von Aktien mit aktuell ausgezeichnetem Chance-Risiko-Verhältnis.