NewsWoran erkennt man günstige Aktien?

Woran erkennt man günstige Aktien?

Der Gewinn liegt im Einkauf – für erfolgreiche Börsianer stellt das keine Überraschung dar. Kaufen sie nämlich einen unterbewerteten Titel und dieser findet zu alter Stärke zurück, streichen sie eine dicke Rendite ein. Aus diesem Grund stellen sich nicht nur Neulinge auf dem Handelsparkett die Frage: Wie findet man günstige Aktien? Nachfolgend erfährst du es. Doch zunächst soll ein wichtiger Hinweis folgen, der zahlreiche Privatanleger bei einer Nichtbeachtung immer wieder massiv Geld kostet.

Günstige Aktien sind nicht gleich gut

Du bist auf der Suche nach Top-Titeln zum kleinen Preis? In der Regel macht es dir die Börse nicht leicht, dieses Vorhaben zu realisieren. Schließlich handelst du nie alleine – die Konkurrenz möchte ebenfalls ein cleveres Investment tätigen. Viele Private wollen dennoch ihr Glück versuchen. Irgendwann stoßen sie bei ihren Recherchen auf die sogenannten Fallen Angels. Bei diesen Werten handelt es sich um ehemalige Big Player an der Börse.

Sie wurden jedoch aus unterschiedlichen Gründen teilweise massiv abgestraft. Für unerfahrene Anleger besteht nun ein großes Risiko: Blicken sie auf den Chart, sehen sie oft nur die Chance eines erneuten Kursanstiegs. Es scheint, als handle es sich bei einem stark gefallenen Titel also um einen No-Brainer.

An dieser Stelle musst du unbedingt Innehalten und dir überlegen, warum diese Aktie so günstig ist. Handelt es sich wirklich um eine gute Investition? Oder wird das Unternehmen rational betrachtet nie zur alten Stärke zurückfinden können? Diese Überlegungen sind unabdingbar, bevor du Geld investierst.

Schließlich bedeutet ein günstiger Aktienpreis nicht automatisch, dass es sich bei ihm um ein Schnäppchen handelt. Oder würdest du ein insolventes Unternehmen zum Preis von 0,50 Euro je Anteilsschein kaufen? Ein Totalverlust ist in einem solchen Fall abzusehen.

Wichtige Kennzahlen für die Auswahl deiner Aktien

Eine Aktie sichert dir einen kleinen Anteil an einem bestimmten Unternehmen zu. Daher sind dessen Kennzahlen eine wichtige Basis für deine Auswahl. Stimmt der Umsatz und der Gewinn des Anbieters? Diese Fakten kannst du bei börsennotierten Gesellschaften einfach herausfinden. Sie werden jährlich im Abschluss veröffentlicht.

Aus diesen Zahlen leiten sich Börsianer anschließend die für sie wichtigen Indikatoren ab. Zu ihnen zählen

  • das KGV oder Kurs-Gewinn-Verhältnis,
  • das KUV oder Kurs-Umsatz-Verhältnis,
  • das KVC oder Kurs-Cashflow-Verhältnis,
  • und das KBV als Kurs-Buchwert-Verhältnis.

Investoren mit Vorliebe für Dividenden finden günstige Aktien außerdem anhand der sogenannten Dividendenrendite. Sie bildet die Höhe der Gewinnausschüttung im direkten Verhältnis zum Aktienkurs ab. Je höher die Dividende und je niedriger der Aktienkurs ist, desto mehr Rendite können sie erwarten.

Die Eigenschaften einer günstigen Aktie im Überblick

Für das Finden einer günstigen Aktie kannst du die wichtigsten Kennzahlen zurate ziehen. Das am häufigsten genutzte Merkmal ist dabei das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Es setzt den Gewinn einer Aktie in ein direktes Verhältnis zum aktuellen Börsenkurs. Liegt der Gewinn pro Anteilsschein beispielsweise bei einem Euro und der Wert notiert bei zehn Euro, beläuft sich das KGV auf 10. Das wird als günstig angesehen. Jedoch trifft das nur dann zu, wenn die Aussichten für die Zukunft stimmen. Verlasse dich daher nie nur auf eine Kennzahl. Behalte das große Ganze im Blick.

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Das kann mithilfe des Kurs-Cashflow-Verhältnisses gelingen. Es sagt aus, wie viel Geld ein Unternehmen tatsächlich erwirtschaftet. Hierbei teilst du die momentane Marktkapitalisierung durch den Kapitalfluss. Problematisch ist jedoch, dass klassische Gewinne von Unternehmen beschönigt werden können. Daher ist der Blick auf das KGV oder Kurs-Buchwert-Verhältnis oft sinnvoller.

Letzteres zeigt dir an, ob die Aktie an der Börse überbewertet ist. Übersteigt deren Preis nämlich die reinen Vermögenswerte eines Unternehmens, könnte sie zu teuer sein. Zugleich ist bei sehr profitablen Anbietern nicht selten auch das Gegenteil der Fall. Schließlich wird auf dem Handelsparkett in der Regel die Zukunft gekauft und verkauft.

So findest du wirklich günstige Aktien

Klar ist: Um günstige Aktien erkennen zu können, ist die zukünftige Entwicklung des Unternehmens ein wesentlicher Faktor. Unglücklicherweise kann niemand genau sagen, wie sich dessen Umsatz sowie der Gewinn tatsächlich entwickeln wird. Daher ist deinerseits Fantasie und eine genaue Analyse der aktuellen Firmensituation gefragt.

Beachte hierbei:
Wenn Anleger wenig Potenzial für die Zukunft eines Unternehmens sehen, möchten sie weniger Geld für einen Anteilsschein bezahlen. Die Kurse fallen also, da andere Börsianer zusätzlich ihre Titel verkaufen. Jetzt musst du überlegen, ob diese Bewertung gerechtfertigt sein könnte. Du denkst, dass sich die Aktie nach dieser Talfahrt mit Blick auf die Stärke des Unternehmens erholen muss? In diesem Fall könnte ein Investment sinnvoll sein. Du siehst also: Je nach Investment-Case und Börsianer kann es sich bei einer Aktie um ein unterbewertetes oder schlechtes Investment handeln.

Das liegt schlicht daran, dass eine Voraussage der Zukunft bei den meisten Unternehmen nur bedingt möglich ist. Möchtest du eine attraktive Kaufgelegenheit ausmachen, können Kennzahlen wie das KGV als Orientierung dienen. So sind manche Privatanleger beispielsweise nicht bereit, Aktien mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis über 20 zu kaufen. Das könnte jedoch nicht zu deinem persönlichen Investment-Case passen.

Bedenke nämlich, dass Technologie-Wert oder auch Wachstumsaktien im Allgemeinen oft ein überdurchschnittlich hohes KGV aufweisen. Dennoch kann sich in Zukunft herausstellen, dass die Aktie zum Kaufzeitpunkt günstig bewertet war.

Fachredaktion
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