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Warum Du nicht auf Börsenexperten hören solltest

Der Rat von Börsenexperten ist für viele Anleger eine unverzichtbare Basis ihrer Vermögensanlage. Sind Erstere positiv gestimmt, greifen Letztere beherzt zu. Das Gegenteil ist der Fall, wenn Experten eine negative Haltung einnehmen oder gar den nächsten Crash voraussagen. Nicht selten macht sich dann Panik unter Privatanlegern breit, Verkäufe werden getätigt oder teure Absicherungen im Depot gesetzt. Ob die Prognosen eintreffen oder nicht – rationales Handeln ist aufgrund der professionellen Markteinschätzung nicht länger möglich.

Mit Blick auf dieses Szenario ergeben sich mehrere Fragen: Warum messen viele Kleinanleger der Meinung von Börsenexperten einen so hohen Stellenwert bei? Ist das sinnvoll? Und solltest auch du diesem seit jeher bestehenden Trend folgen?

Börsenexperten im Fokus – wer sind sie eigentlich?

Bei Börsenexperten handelt es sich um einzelne Persönlichkeiten oder Unternehmen, deren Meinung zu den Geschehnissen auf dem Handelsparkett als relevant erachtet wird. Dabei ist zwischen den selbsternannten und als den von der breiten Masse erachteten Experten zu unterscheiden.

Bei den selbsternannten Börsenexperten handelt es sich um Investoren, die sich ihren Status selbst verleihen. Das ist möglich, da die Begriffsbezeichnung nicht geschützt ist. Dadurch ist sie oft negativ besetzt, was sich jedoch nicht in den Fähigkeiten des Akteurs widerspiegeln muss. So kann auch ein von der Öffentlichkeit wenig beachteter Investor ein waschechter Experte in Sachen Börse und Investment sein.

Anders verhält es sich mit den Börsenexperten, die von der breiten Masse sowie den Medien als solche bezeichnet oder zu ihnen gemacht werden. Deren Know-how wird als herausragend anerkannt, wodurch ihre Meinung viel Gewicht erhält. Zu dieser Gruppe zählen Finanzjournalisten ebenso wie bekannte Börsenblogger oder Investmentbänker. Auch Fondsmanager, einflussreiche Finanzyoutuber und Analysten erhalten diesen Status.

Die Übergänge von selbsternannten zu öffentlich anerkanntem Börsenexperten sind dabei oft fließend. So wird ein kleiner Börsenblogger mit einschlägigem Fachwissen nach einigen Jahren auch von anderen als Experte bezeichnet, wenn er oder sie sich mit den gebotenen Inhalten durchsetzen kann. Der Status ist also häufig mit der medialen Präsenz einer Person oder Unternehmens verbunden.

Die Risiken von Fremdeinschätzungen

Egal, ob es sich um selbsternannte oder von anderen als solche betitelte Experten handelt – ihr Wirken hat seine Berechtigung. Dennoch solltest du nicht auf sie hören. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand:

Bei deren Meinung handelt es sich stets um eine persönliche Einschätzung des Marktgeschehens. Selbstverständlich ist also, dass auch unter ihnen Uneinigkeit herrscht. Während eine Seite den nächsten Crash heraufbeschwört, betitelt die Gegenseite das aktuelle Marktgeschehen als idealen Einstiegszeitpunkt. Wer hat recht?

Hörst du auf einen Börsenexperten, gibst du darüber hinaus automatisch die Verantwortung für deine persönliche Vermögensanlage aus der Hand. Du machst dich abhängig von einer Fremdeinschätzung. Ist dein Experte nervös, bist du es ebenso. Herrscht im Gegensatz dazu Euphorie bei deinem Investment-Vorbild, tätigst du kopflos Einkäufe nach seiner oder ihrer Meinung. Diese Strategie kann funktionieren, ist aber in den meisten Fällen zum Scheitern verurteilt.

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Denn: Das Ausgangsszenario ist schlicht unterschiedlich. So kann es sein, dass du eine ganz andere Risikoaversion als der von dir geschätzte Börsenexperte hast. Was ihn kaltlässt, kann dir beispielsweise schlaflose Nächte bereiten. Auch darfst du nicht vergessen, dass sich das Investitionsbudget in der Regel deutlich unterscheidet.

Ein langjährig erfahrener Finanzyoutuber oder Fondsmanager kann persönliche Verluste bei entsprechenden Rücklagen mit Sicherheit viele Jahre lang aussitzen. Bist du dazu ebenfalls in der Lage? Mental und finanziell?

Diese Unterschiede sind es, die sich drastisch auf deine Rendite auswirken können. Dabei liegt die Verantwortung für deine Verluste stets bei dir – selbstverständlich auch dann, wenn du exakt wie dein Experte gehandelt hast.

Darum ist deine eigene Meinung Gold wert

Angst und Gier zählen zu den schädlichsten Emotionen an der Börse. Gleichzeitig ist Unwissenheit Gift für dein Depot. Setzt du auf die Meinung anderer bei deinen Investitionen, beschränkst du deinen Handlungsspielraum. Du machst dir wenige Gedanken zu einem Kauf oder Verkauf. Dadurch fehlt dir eine Strategie.

Dieses unselbstständige Handeln ist es schließlich, dass dich spätestens bei einem starken Kursrückgang massiv unter Druck setzen wird. Ohne individuell zu dir passendem Investment-Case wirst du höchstwahrscheinlich nervös oder ängstlich. Panikverkäufe von Privatanlegern sind eine Folge davon. Sie lässt sich bei jedem Crash beobachten.

Kultivierst du hingegen deine eigene Meinung für den Wertpapierhandel, gibt dir das Sicherheit. Gleichzeitig sammelst du wertvolle Erfahrungen, die du auch zukünftig für deinen Erfolg nutzen kannst. Börsenexperten gingen in ihrer Vergangenheit ähnlich vor. Sicherlich haben sie sich von anderen inspirieren lassen. Das kannst auch du! Letztlich haben sie jedoch erkannt, dass sie selbst für ihren Erfolg verantwortlich sind – und handelten entsprechend eigenverantwortlich.

Möchtest du langfristig erfolgreich investieren, darfst du Entscheidungen ebenso wenig aus der Hand geben. Lese dir das nötige Wissen an, sammle Erfahrungen in der Praxis und tausche dich mit anderen Investoren aus. Diese Kombination wird dir dabei helfen, deinen eigenen Weg zu gehen. Ob dieser erfolgreich sein wird, das liegt nun zu einem großen Teil in deiner Hand. Und das ist es, was echte Börsenexperten auszeichnet.

Fachredaktion
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