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Value-Investing: Relikt der Vergangenheit oder Zukunftsmodell? 

Rückblickend hat Warren Buffett in den letzten 30 Jahren eine Rendite von rund 5000 % erzielt. Dabei setzte er auf die Strategie des Value-Investings. Dennoch mehrte sich in den letzten Monaten die Kritik am Starinvestor und Paradebeispiel fürs Value-Investing. Immer mehr – insbesondere junge – Anleger setzten auf Growth-Titel und stimmen einen Abgesang auf die Value-Werte an. Im Jahr 2021 folgte jedoch bereits in den ersten Monaten eine Sektor-Rotation. Erhebliches Kapital floss den Value-Aktien zu, während die Growth-Titel deutlich korrigierten. Dennoch stellt sich die Frage, ob es sich beim Value-Investing wirklich um ein zukunftsfähiges Modell handelt oder die beste Zeit der Anlagestrategie bereits hinter ihr liegt.

Das steckt hinter Value-Investing

Beim Value-Investing handelt es sich um eine Anlagestrategie, bei welcher der Wert eines Unternehmens und der Aktie in den Mittelpunkt gerückt wird. Jede Aktie hat einen inneren oder fairen Wert – den Wert des Unternehmens. Diesen müssen die Value-Investoren bestmöglich ermitteln, um zum richtigen Zeitpunkt die Aktie zu kaufen. Bestenfalls ist das Unternehmen zum Kaufzeitpunkt unterbewertet. Dies wäre der Fall, wenn der Aktienkurs unter dem inneren Wert der Aktie liegt.
Als Begründer des Value Investings gilt Benjamin Graham. Dieser publizierte bereits 1934 das Buch „Security Analysis“, eines der Standardwerke für Value-Investoren. Im Mittelpunkt des Buchs steht die quantitative Fundamentalanalyse, um den inneren Wert der Aktie zu ermitteln. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte prägten verschiedene Value-Investoren die Anlagestrategie und setzen unterschiedliche Schwerpunkte. Stellvertretend für die Erklärung der Anlagestrategie lässt sich folgendes Zitat von Warren Buffett heranziehen: „Preis ist, was Sie bezahlen. Wert ist, was Sie bekommen.“

Value-Investing: Wichtige Kennzahlen

Für die Analyse des Unternehmens beim Value Investing spielen unterschiedliche Kriterien eine wichtige Rolle. Zum einen lassen sich die Kapitalrenditen der Unternehmen heranziehen, um die Profitabilität zu beurteilen. Liquidität, Verschuldung und bilanzielle Faktoren spielen eine weitere Rolle, da Value-Investoren nur in finanziell gesunde und solide aufgestellte Unternehmen investieren wollen. Besonders wichtig ist auch das Wachstum von Umsatz, Gewinn und Free-Cash-Flow. Häufig werden Annahmen für die Zukunft getroffen, um mit einem Discounted-Cash-Flow-Modell den heutigen Wert des Unternehmens zu berechnen.

Immer auf der Suche nach Schnäppchen

Value-Investoren befinden sich kontinuierlich auf der Suche nach günstigen Kaufgelegenheiten. Diese wollen eine Aktie nur dann kaufen, wenn es einen Rabatt für das Unternehmen gibt. Da dieser Abschlag nicht immer offensichtlich ist, müssen Anleger beim Stock Picking viele Unternehmen beobachten und gezielt bewerten. Erst im Anschluss lässt sich das Schnäppchen identifizieren und die Aktie kaufen. Der Value-Investor muss den Unterschied zwischen dem Preis des Unternehmens (Aktienkurs) und dem Wert des Unternehmens (Value) sichtbar machen.

Kritik an Value Investing

Nicht immer ist es einfach, die unterbewerteten Aktien zu finden. Bei einer sogenannten Value Trap handelt es sich um ein Unternehmen, das zunächst unterbewertet scheint, es jedoch nicht ist. Zugleich gibt es verschiedene Ursachen, die ein Scheitern des Unternehmens bedingen könnten. Der fundamentale Wert des Unternehmens sinkt, womit auch der Aktienkurs leidet.

Praxistipp: So beziehe ich Value-Aktien in meinem Depot ein

Doch der ewige Kampf zwischen Value-Investoren und Growth-Verfechter kostet wertvolle Zeit und bringen einem nicht wirklich weiter. Denn Studien kommen zum Ergebnis, dass es sowohl für Value- als auch Growth-Aktien bessere Marktphasen gibt. Allerdings kann man schlichtweg nicht sagen, welche Marktphase in Zukunft dominieren wird. Wahrscheinlich wird es sowohl für Value- als auch Growth-Werte erfolgreiche Jahre am Aktienmarkt geben. Folglich ist nicht zwangsläufig eine Entscheidung für eine Anlagestrategie erforderlich. Denn was spricht gegen eine Kombination von Value-Aktien und Growth-Titeln? Im Gegenteil ist das Depot im Anschluss noch diversifizierter und kann in jeder Marktphase profitieren.

Value-Investing: Veraltet oder zukunftsweisend?

Value Investing ist weder ein Relikt der Vergangenheit noch eine zukunftsweisende Errungenschaft. Vielmehr sollten Anleger das Value Investing als das sehen, was es ist: Lediglich eines von vielen Werkzeugen, um am Aktienmarkt eine überdurchschnittliche Rendite zu erzielen.

Bestenfalls nutzen Anleger die verschiedenen Werkzeuge, um das Risiko zu streuen. Denn wenn für eine Reparatur mal nicht das passende Werkzeug bereit liegt, kann man direkt das Werkzeug wechseln. Das Gleiche gilt am Aktienmarkt. Mit Diversifikation über Growth und Value lassen sich die Risiken begrenzen – fortan hat der Anleger in jeder Marktphase die passenden Aktien im Depot, um zu profitieren.

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