Erfolg und Misserfolg sind an der Börse eine untrennbare Einheit. Dabei stellt sich wohl jeder Anleger die Frage, warum manche Investoren selbst im Crash eine gute Rendite erzielen, während andere Akteure sogar in einer Hausse Verluste einfahren. Eine Antwort darauf ist dringend gesucht: Was sind die wichtigsten Gründe für erfolgloses Agieren auf dem Handelsparkett?
Renditestarkes Investieren beginnt im Kopf
Einer der Hauptfaktoren für eine schwache Rendite ist kopfloses Handeln. Hast du keinen Erfolg an der Börse, fehlt dir höchstwahrscheinlich das richtige Mindset. So lassen sich Anleger mit einer schlechten Performance überdurchschnittlich oft von ihren Emotionen leiten. Gier, Angst und Unentschlossenheit sind Gift für jedes Depot.
Um ein erfolgreicher Anleger zu werden, musst du dir über deine Muster bewusst werden:
- Macht dich fehlendes Fachwissen nervös?
- Hast du Angst, dein Vermögen zu verlieren?
- Bist du nicht von deinen Fähigkeiten als Investor überzeugt?
Die Antworten auf diese Fragen helfen dir dabei, das für dich typische Verhalten erkennen und ändern zu können.
Fehlt dir also beispielsweise Selbstsicherheit aufgrund von fehlendem Wissen, solltest du dir dieses unbedingt aneignen. Angst resultiert einerseits durch fehlende Erfahrung. Andererseits korreliert sie mit unzureichendem Know-how.
Darüber hinaus geraten viele Anleger in Panik, wenn ihr Depot nicht zu ihrem persönlichen Risikoprofil passt. Für dessen Zusammenstellung gibt es keine pauschale Empfehlung. Jedoch lässt sich sagen: Drehen sich die Gedanken selbst bei einem leichten Kursrückgang nur noch um deine Buchverluste, bedarf deine Asset-Allokation definitiv einer Optimierung. Dieses Szenario kannst du glücklicherweise schon vor deiner ersten Investition vermeiden.
Investiere nur Geld, dessen Totalverlust du verkraften könntest. Aktien auf Pump zu kaufen ist für den typischen Privatanleger außerdem nicht empfehlenswert. Nimm für den Börsenhandel also nie einen Kredit auf. Bereits das Einhalten dieser beiden Grundregeln lässt dich ruhig schlafen und gibt dir die Möglichkeit, mit einem kühlen Kopf auch in heißen Handelsphasen zu agieren.
Du hast keine Strategie
Ein weiterer Grund, warum du keinen Erfolg an der Börse hast, ist eine fehlende Strategie. Sie umfasst den Kauf ebenso wie den Verkauf deiner Wertpapiere. Stelle dir hierzu folgendes Szenario vor:
Du erwirbst 20 Anteilsscheine eines Unternehmens. Nach einem Anlagezeitraum von drei Monaten verzeichnest du ein Kursplus von 100 Prozent. Was ist nun dein Plan? Wirst du den Bestand verkaufen und Gewinne mitnehmen? Setzt du auf Teilverkäufe, um dein Investment zu streuen? Oder verfolgst du einen langfristigen Ansatz und behältst das Unternehmen im Depot?
Wenn jedem Handel ein Investment-Case zugrunde liegt, musst du dir keine Gedanken über dein weiteres Vorgehen machen. Das spart neben wertvoller Zeit auch andere Opportunitätskosten. Investierst du jedoch ohne Strategie, wirst du jetzt möglicherweise nervös. Du fragst dich, wie du weiter vorgehen sollst. Crasht der Markt während dieser Überlegungen plötzlich, wird dich die Panik der anderen planlosen Kleinanleger vermutlich anstecken.
Das ist das Fatale an einer fehlenden Strategie: Dein Vermögensaufbau basiert nicht auf zielgerichteten Entscheidungen, sondern auf dem Zufallsprinzip. Dadurch gibst du deine Verantwortung für dein Geld aus der Hand, was dein Verlustrisiko aufgrund des Einflusses des momentanen Marktgeschehens drastisch erhöht.
Börsen-Experten geben für dich den Ton an
Eng verwandt mit der fehlenden Strategie ist die Beeinflussung durch Börsen-Experten. Hörst du auf sie, wirst du einen zu dir passenden Investment-Case wahrscheinlich als überflüssig empfinden. Schließlich wissen es die Profis am besten, nicht? Fakt ist jedoch, dass selbst die erfolgreichsten Investoren mit schlechten Marktphasen zu kämpfen haben. Kursbewegungen lassen sich nie mit absoluter Sicherheit voraussagen.
Ideal ist daher, dir stets eigene Gedanken zu deinem Investment zu machen. Überlege dir, ob es zu dir passt und deinem Risikoprofil entspricht. Selbstverständlich kannst du dich jederzeit von den Vorschlägen deiner favorisierten Börsen-Experten inspirieren lassen. Die finale Entscheidung für einen Kauf solltest du jedoch unabhängig davon treffen und verantworten können.
Du und investiert? Noch nicht
Es gibt zahlreiche Antworten auf die Frage, warum du erfolglos an der Börse bist. Eine davon ist Unentschlossenheit. Viele Neulinge zögern oft, bevor sie sich aufs Handelsparkett wagen. So vergleichen sie nicht selten unverhältnismäßig lange Angebote von Online-Brokern. Haben sie endlich ihr Depot eröffnet, prüfen sie ebenso kritisch die einzelnen Assets. Soll es dieser oder jener ETF sein? Wo spare ich weitere 0,1 Prozent bei der TER ein? Sind nicht doch Einzelaktien vielversprechender?
Diese Unentschlossenheit verbraucht wertvolle Zeit, die an der Börse Opportunitätskosten verursacht. Gleiches ist der Fall, wenn du stets auf den richtigen Einstiegszeitpunkt wartest. Auch dieser lässt sich schlicht nicht vorhersagen. Du bist unsicher, ob der Markt nicht doch in einigen Monaten crasht? In der Regel ist es sinnvoll, bereits jetzt mit kleineren Tranchen investiert zu sein. Fallen die Kurse tatsächlich, kannst du während des Kursrückgangs deine aufgesparten Cash-Reserven investieren. Floriert die Börse hingegen unverändert, konntest du dank deiner Teilinvestitionen vom Kursanstieg profitieren.
Offensichtlich: Viele Faktoren bestimmen, ob deine Aktivität auf dem Handelsparkett ein Erfolg oder Misserfolg wird. Das Gute dabei ist, dass du die wichtigsten von ihnen selbst beeinflussen kannst. Zugleich ist das berühmte Quäntchen Glück beim Wertpapierhandel nicht zu unterschätzen. Manche Experten meinen jedoch, dieses sei auf eine gute Vorbereitung zurückzuführen. Es lohnt sich in jedem Fall, auch darüber nachzudenken.