NewsDarum ist Fresenius eine massiv unterbewertete Aktie

Darum ist Fresenius eine massiv unterbewertete Aktie

Die Fresenius Aktie ist unter Privatanlegern heiß umstritten. Manche rechnen dem Unternehmen ein hohes Kurspotenzial aus. Andere sehen darin bereits einen Fallen Angel, der sich nie wieder erholen wird. Was stimmt? Sicherlich haben beide Meinungen ihre Berechtigung. Betrachtest du jedoch das Unternehmen unvoreingenommen, ist klar: Die deutliche Abstrafung durch viele Börsianer ist nicht gerechtfertigt. Im Gegenteil. Mit ein wenig Fantasie kommst du sogar zum Schluss, dass die Fresenius Aktie massiv unterbewertet ist.

Wissenswertes zum Unternehmen

Bei der Fresenius SE & Co. KGaA handelt es sich um einen deutschen Medizintechnik- und Gesundheitskonzern. Außerdem stellt er einen der größten privaten Betreiber von Krankenhäusern in der Bundesrepublik dar. Der Sitz des weltweit agierenden Anbieters liegt dabei in Bad Homburg vor der Höhe.


Für Börsianer ist ebenfalls interessant zu wissen: Fresenius zählt als der erste Dividenden-Aristokrat Deutschlands. Er gliedert sich in fünf Tochtergesellschaften, wobei die umsatzstärkste von ihnen die Fresenius Medical Care AG ist. Fresenius Kabi sowie Fresenius Helios sind den meisten Anlegern außerdem ein Begriff. Im Gegensatz dazu sind die Töchter Netcare und Vamed weniger bekannt. Fresenius Biotech als ehemals interne Biotechnologiegesellschaft wurde 2013 verkauft.

Wie die Fundamentalanalyse verrät, bietet der Gesundheitskonzern viel Spielraum für eine Kurserholung. So liegt das KGV bei leicht über 10, was als günstig zu bewerten ist. Damit lässt sich ein deutlicher Discount zur Wachstumsbewertung ablesen. Zugleich ist die Dividende gut durch die Gewinne gedeckt.

Die Frage stellt sich mit Blick auf den Chart von Fresenius jedoch: Warum ist diese offensichtlich unterbewertete Aktie so unbeliebt?

Fresenius als ehemaliger Börsen-Liebling

Wirfst du einen Blick auf den Chart von Fresenius, kannst du die Trendwende hervorragend ablesen. Das Unternehmen war nämlich lange Zeit fast schon ein Garant für Kurssteigerungen nebst jährlich wachsender Dividendenausschüttungen. Seit dem Allzeithoch in 2017 sieht es jedoch deutlich anders aus. Wer damals investierte, verzeichnet nur vier Jahre später einen satten Buchwertverlust von ungefähr 50 Prozent. Wie kam es dazu?

Einer der Auslöser für die massive Abstrafung war der fehlgeschlagene Kauf von Akorn. Zu diesem Zeitpunkt verlor die Aktie immer mehr an Schwung. Auch konnte das Dividendenwachstum von ehemals über zehn Prozent pro Jahr nicht länger gehalten werden. Der Investment-Case vieler Anleger ging somit nicht mehr auf, wodurch sie ihre Anteilsscheine verkaufen.

Ob dieser dramatische Abverkauf gerechtfertigt ist? Klar ist: Fresenius als Unternehmen ist mit Blick auf die wichtigsten Kennzahlen als solide zu bewerten. Trotz starker Gewinneinbußen aufgrund der Corona-Pandemie ab 2020 lässt sich außerdem annehmen, dass sich die Umsätze weiterhin gut entwickeln werden. Das liegt nicht zuletzt am soliden Business-Modell der Muttergesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften.

Darum erfordert ein Investment in Fresenius Geduld

Die Börse ist oft irrational. Fresenius stellt hierfür ein gelungenes Beispiel dar. So handelt es sich bei diesem Weltkonzern durchaus um ein gut aufgestelltes Unternehmen. Auch die Branchen, in denen es tätig ist, können als zukunftsweisend angesehen werden. Schließlich gehört Fresenius im globalen Vergleich zu den wichtigsten Anbietern des Gesundheits- und Medizintechnikbereichs.

Dennoch wirst du als Investor höchstwahrscheinlich viel Geduld mit Fresenius benötigen. So performt der Titel auch vier Jahre nach seinem Allzeithoch noch unübersehbar schlechter als der Dax als sein Vergleichsindex. Das macht ihn nicht gerade attraktiv – was in den Augen diverser Privatanleger für viele deutsche Aktien gilt.

Der deutlich nach unten zeigende Chart trägt sein Übriges dazu bei. Der Blick auf ihn hält ebenfalls zahlreiche Investoren davon ab, eine Geldanlage in diesen Dividenden-Aristokraten zu wagen. Schließlich lässt sich nicht absehen, ob die Trendwende bereits einsetzen konnte. Ein weiterer Drawback ist ebenfalls möglich. Dies stellt gleichzeitig eine interessante Kaufgelegenheit für antizyklische Investoren dar.

Die Zukunft von Fresenius bleibt spannend

Fresenius ist massiv unterbewertet. Das wird deutlich, wenn du die Kennzahlen nüchtern betrachtest. Unglücklicherweise interessieren sie die Börse oft weniger. Schließlich lassen sich die meisten Privatanleger von Emotionen leiten. Angst stellt dabei eines der größten Hindernisse für ein attraktives Investment dar.

Daher könnte ein Kauf von Fresenius eine echte Chance für deine antizyklische Geldanlage darstellen. Auch vier Jahre nach dem All-time-High fand der Titel nämlich noch nicht zu seiner alten Stärke zurück. Sollte sich der Trend nach oben durchsetzen, ist eine starke Kurserholung nicht unwahrscheinlich. Die reinen Zahlen sprechen nämlich durchaus für dieses Unternehmen.

Dennoch gilt wie immer: Sicherheit an der Börse ist eine Illusion. Aus diesem Grund stellt auch Fresenius keinen No-Brainer dar. Letztlich kann niemand ausschließen, dass sich dieser einst sehr beliebte Titel nie wieder erholt. Ob der erste Dividenden-Aristokrat Deutschlands zum Fallen Angel wird? Die Zukunft der Aktie bleibt spannend.

Setze daher je nach Investment-Case auf einen Einstieg in Tranchen. So profitierst du vom Cost Average Effekt. Außerdem darf eine breite Diversifikation deines Portfolios nicht fehlen. Was hierzu nicht nur für Neulinge auf dem Börsenparkett erwähnt werden muss: Vermeide den Home Bias bei einem Kauf von Fresenius. Da der Dax im Vergleich zu weltweiten Indizes weniger ertragreich ist, ist das Ausrichten auf Stärke im Depot sicherlich eine gute Idee.

Fachredaktion
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